Fakt 1: Zecken riechen ganz ohne Nase
Menschen läuft beim Duft von Selbstgebackenem das Wasser im Mund zusammen, das Pendant bei Zecken ist eine Kombination aus Ammoniak, Buttersäure und Kohlendioxid – hiervon bekommen sie richtigen Heißhunger auf eine Blutmahlzeit. Aber wie nehmen sie diese Gerüche wahr, obwohl sie keine Nase haben? Hierbei hilft ihnen ihr Haller’sches Organ, das sie an den Vorderbeinen haben. Benannt wurde dieses Organ nach seinem Entdecker Gottfried Haller

Fakt 2: Zecken können sich ohne Augen orientieren
Wenn Zecken die Fährte erst mal aufgenommen haben, gibt es für sie kein Halten mehr. Nicht alle Zeckenarten haben Augen, sie orientieren sich mit Hilfe ihrer unzähligen Tasthaare, die sie an den Beinen haben.

Fakt 3: Zecken betäuben ihre Opfer
Der Stich einer Zecke bleibt in der Regel unbemerkt, da sie beim Stechen mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel abgibt. Zecken können aus diesem Grund tagelang unbemerkt bleiben und Blut saugen. Daher ist es wichtig, sowohl den Hund als auch sich selbst nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich abzusuchen. Um den Zecken ein Schnippchen zu schlagen kann der Eigengeruch mit einem Repellent maskiert werden. Wer zusätzlich vorbeugen möchte, sollte beim Aufenthalt in der Natur möglichst lange, körperbedeckende Kleidung tragen.

Fakt 4: Zecken produzieren „Zeckenzement“
Hat sich eine Zecke erst einmal am Körper verankert, lässt sie sich so leicht nicht entfernen. Einerseits liegt es daran, dass Zecken kleine Widerhaken an ihrem Stechapparat besitzen, andererseits arbeiten sie auch mit einer Art natürlichem Klebstoff, dem „Zeckenzement“. Daher kann die Entfernung schmerzhaft sein – auch ist dies der Grund, das die Zecke eher „ihren Kopf verliert“ als loszulassen. Erst wenn die Zecke vollgesogen ist, löst sich der Superkleber auf. Forscher arbeiten übrigens gerade daran, die Klebeeigenschaft des „Zeckenzements“ zu erforschen und für medizinische Zwecke zu nutzen.

Fakt 5: Zecken sind Weltenbummler
Trotz ihrer geringen Größe legen Zecken so einige Kilometer zurück. Hierfür nutzen sie Vögel, Menschen und andere Tiere als Shuttleservice. Die braune Hundezecke kam so zum Beispiel von Afrika in den Mittelmeerraum. Bei der Reise ist auch für das leibliche Wohl gesorgt, da sie ihren Weggefährten gleich noch etwas Blut abzapfen können.

Fakt 6: Winterzecken können Elche töten
Zecken sind wahre Triebtäter, aber wer hätte gedacht, dass sie sogar die Lizenz zum Töten von Elchen haben? Kaum vorstellbar – diese riesigen Tier werden bis zu 2,3 m hoch, sind 3,0 m lang und wiegen um die 800kg. Aber wenn bis zu 120.000 Parasiten einen Elch befallen, scheuert er sich sein dickes Winterfell an den Bäumen ab. Durch die Kälte, den Blutverlust und das anstrengende Scheuern verlieren die Elche viel Energie und können in einem kalten Winter sterben.

Fakt 7: Zecken verwandeln sich nach der ersten Blutmahlzeit
Der Lebenszyklus einer Zecke umfasst vier Stadien: vom Ei über die Larve und die Nymphe bis hin zur erwachsenen, geschlechtsreifen Zecke. Als Larven haben Zecken lediglich sechs Beine, obwohl Zecken biologisch zu den Spinnentieren gehören, die bekanntermaßen acht Beine haben. Das fehlende Beinpaar wächst Zecken erst nach ihrer ersten Blutmahlzeit, wenn sich Zecken von der Larve in eine „jugendliche“ Zecke, die Nymphe, verwandeln.

Fakt 8: Zeckenweibchen gehören zu den verfressensten Tieren
Nach der Paarung überkommt weibliche Zecken ein großer Heißhunger: Bei einer Blutmahlzeit nehmen sie das bis zu 200-Fache ihres Körpergewichts auf. Diese große Menge brauchen sie, um die Eizellen bilden zu können. Im Vergleich dazu müsste ein Mensch so viel Nahrung zu sich nehmen, dass er auf die Höhe des Brandenburger Tors anwachsen würde. Na dann, guten Appetit!

Fakt 9: Zecken sind Gourmets, sie produzieren „Zeckenkaviar“
Zeckenweibchen sind wahre Legebatterien: Sie können auf einmal zwischen 2.000 und 20.000 Eier legen. Eine wachsartige Schicht schützt die Eier und hält sie zusammen. Weil es so viele Eier auf einmal sind, werden sie auch „Zeckenkaviar“ genannt, essen kann man ihn aber nicht.

Fakt 10: Zecken mögen keine Giraffen
Bei ihren Wirten sind Zecken eigentlich nicht wählerisch, ob Vogel, Maus, Hund, Katze oder Mensch – alle Säugetiere dienen ihnen als Nahrungsquelle. Von Giraffen halten sie sich jedoch fern, da sie einen Geruch abgeben, den Zecken überhaupt nicht leiden können. Deshalb bleiben Giraffen von Zecken verschont, die Glücklichen!