Kategorie: 5 Hunde-Sinne

Tastsinn

Der Tastsinn

Der Tastsinn ist für Hunde sehr wichtig, da sie über Berührungen soziale und emotionale Bindungen mit anderen Hunden und Menschen aufbauen. Durch Berührungen können Hunde messbar beruhigt werden – der Puls wird langsamer und die Atmung regelmäßiger.

Hunde besitzen ausschließlich Kältesensoren. Eine Ausnahme ist die Nase, in der sich Wärmesensoren befinden. Diese dienen besonders den Welpen dazu, nach der Geburt zur Mutter zu finden. Bei der Berührung mit heißen Gegenständen reagieren Hunde mit ihren Schmerzrezeptoren, nicht mit Wärmesensoren. Hunde können wie Menschen Schmerz empfinden. Es ist bewiesen, dass sich Hunde nach Operationen schneller erholen, wenn Schmerzmittel eingesetzt wurden – sie beginnen nach der Operation früher zu fressen und trinken, stehen schneller auf und können früher nach Hause. Evolutionsbedingt verbergen Hunde Schmerzen jedoch oft, um nicht aus dem Rudel verstoßen zu werden. Indizien für Schmerzen können Winseln, Kläffen, starkes Hecheln, ein schneller Atem, Zittern, Unruhe, Rückzug oder Aggressionen bei Berührung, Lecken/Benagen der schmerzenden Körperteile, schneller Puls, erweiterte Pupillen oder eine erhöhte Körpertemperatur sein.

Geschmackssinn

Der Geschmackssinn

Hunde besitzen Geschmacksknospen auf den Papillen der Zunge, aber auch auf dem Gaumendach und am Eingang des Schlundes. Insgesamt verfügt der Haushund über 1700 solcher Geschmacksknospen (der Mensch hat 9000). Um Geschmack wahrnehmen zu können, müssen Moleküle im Speichel gelöst werden, weshalb Hunde über vier Paar Speicheldrüsen verfügen. Es gibt zwei verschiedene Arten von Speichel – einen eher wässrigen, welcher für die Gemüsenahrung zuständig ist, und einen eher schleimigen, welcher Moleküle der Fleischnahrung löst.

Hunde reagieren auf die gleichen Stoffe wie der Mensch (Süßes, Saures, Bitteres und Salziges), allerdings sprechen sie weniger stark auf salzige Nahrung an. Zusätzlich können sie aufgrund spezieller Rezeptoren, welche vor allem auf der Zungenspitze liegen, Fleisch- und Wassergeschmack wahrnehmen. Generell lehnen Hunde Saures und Bitteres ab; sie bevorzugen außerdem Fleisch vor Gemüse. Die verschiedenen Regionen der Geschmackswahrnehmung auf der Zunge sind etwas anders angeordnet als beim Menschen. So reagiert der seitliche Teil der Zunge auf süße, salzige und saure Nahrung, während der hintere Zungenteil auf Bitteres anspricht. Die Rezeptoren, welche fleischige Nahrung anzeigen, sind auf der ganzen Zunge verteilt, kommen jedoch auf dem ersten Drittel gehäuft vor.

Geruchssinn

Geruchssinn

Die Nase (Riechorgan) des Hundes ist wesentlich empfindlicher als die des Menschen. Hunde zählen zu den Nasentieren. Je länger die Hundeschnauze desto besser ist das Riechvermögen.

  • Mensch hat 5 Millionen Riechzellen
  • Dackel hat 125 Millionen Riechzellen
  • Schäferhund hat 220 Millionen Riechzellen

Hunde können stereo riechen, also rechts und links differenzieren, das ermöglicht ihm die Richtung einer Spur (auch ältere) zu verfolgen. Das Riechhirn ist im Vergleich zum Menschen riesig (es macht 10% des Hundehirns aus – beim Menschen nur 1%). Hunde „schmecken“ Gerüche auch über das Jacobsonsche Organ (Vomeronasalorgan), welches sich im Gaumen befindet.

Sehsinn

Der Sehsinn

Früher dachte man das Hunde nur Graustufen (nur schwarz-weiß) sehen könnten. Nach heutigen Erkenntnissen können Hunde auch Farben sehen, sind aber rot-grün-blind. Das Auge des Hundes enthält zwei Lichtrezeptoren (Stäbchen – zuständig für Graustufen und Zapfen – zuständig für das Sehen der Farben).

Die Sehschärfe ist vermutlich geringer als beim Menschen und auf Bewegung optimiert; stillstehende Dinge werden durch das Gehirn unterdrückt, also kaum wahrgenommen. Der Grund dürfte darin liegen, dass die Beute des Wolfes optisch selektiert werden muss, da sie sich bewegt.

Das Sichtfeld des Hundes beträgt etwa 240 Grad im Vergleich zu 200 Grad beim Menschen. Der Bereich, in dem der Hund dreidimensional sehen kann, ist mit rund 90° etwas kleiner als derjenige des Menschen (120°).


Hörsinn

Der Hörsinn

Die Ohren des Hundes sind hoch entwickelt, sie können höhere Frequenzen wahrnehmen als die des Menschen. Die beweglichen Ohrmuscheln des Hundes lassen ihn Geräuschquellen zudem besser dreidimensional orten, als ein Mensch das könnte. Sie sind neben der Hörfähigkeit wichtig als „Signalgeber“ für die optische Kommunikation.

Es gibt Steh-, Kipp-, Hänge-, Schlapp- und Rosenohren. Ohrmuscheln bedecken und schützen das innere Ohr. Sie leiten den Schall durch den Hörkanal bis zum Trommelfell. Hinter dem Trommelfell liegt das Mittelohr, dessen drei Gehörknöchelchen übertragen die Schwingungen des Trommelfells auf das Innenohr. Die Schwingungen werden dort durch die spiralförmige Schnecke in Signale umgewandelt und an das Gehirn weitergegeben.