Welpenbarfen
Bei kaum einem anderen Thema wird soviel diskutiert, gestritten, gerechnet und angezweifelt wie beim Barfen. Nimmt man dann noch die Welpen mit rein, ist der Salat perfekt. Während die einen alles grammgenau ausrechnen, berechnen die anderen gar nichts und füttern „frei Schnauze“. Doch welcher Weg ist nun der richtige? Schließlich sind sie sich bei einem Punkt alle einig: Sie wollen gesund aufwachsende Welpen haben und mit der Ernährung einen wichtigen Baustein für ein langes Leben legen!
Und damit sind wir auch schon beim wohl fast wichtigsten Punkt. Einer der Bausteine mit der höchsten Bedeutung im Wachstum ist das Calcium. Es sorgt für ein gleichmäßiges Knochenbild, Stabilität und spätere Belastbarkeit. Die Folgen eines Calciummangels sind schwerwiegend: Brüchige, nicht ausgereifte Knochen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, kaputte, schiefe Zähne etc. Während ein ausgewachsener Hund einen Calciumbedarf von ca. 50-90 mg/kg hat, liegt der Bedarf bei Welpen im Wachstum bei bis zu 180 mg/kg. Um diesen zu decken, sollte entweder schon früh mit der Fütterung von weichen Knochen (z.B. Hühner- und Entenhälse) begonnen oder ein geeignetes natürliches Calciumpräparat mitgefüttert werden.
Bei ausgewachsenen Hunden lautet die allgemeine Fütterungsempfehlung meistens zwischen 2-3% vom aktuellen Körpergewicht. Komponenten wie Aktivität, intakt oder kastriert spielen mit herein. Ein Hund im Wachstum wird dagegen mit ca. 3-5% (bei klein bleibenden, schnell wachsenden Rassen ist etwas mehr anzusetzen. Auch Leckerlis sind in diese Angabe mit einzubeziehen bzw. abzurechen) berechnet. Wie lange Sie sich an dieser Menge orientieren, liegt stark an der Rasse Ihres Welpen. Lang wachsende, groß werdende Hunde müssen anders gefüttert werden als kleinwüchsige Rassen, die mit gut 10-11 Monaten vom Körperbau her bereits das Wachstum abgeschlossen haben. Wichtig ist hierbei das Verhältnis von Energie im Futter. Zuviel Energie führt zu einem rasanten Wachstum und damit zu späteren Knochen- und Gelenkproblemen. Hier gilt: Weniger ist mehr! Beobachten Sie Ihren kleinen Neuzugang. Er sollte nicht andauernd Hunger haben, aber auch nicht ungleichmäßig in die Höhe schießen. Hier ist Kontrolle und Anpassen das A und O.
Idealerweise wurde Ihr Welpe direkt nach der Muttermilch mit geeignetem Fleisch aufgezogen, sodass im neuen Zuhause keine Umstellung nötig ist. Sollte dies nicht der Fall sein, lassen Sie ihn erst einmal ankommen und bleiben Sie solange noch bei der gewohnten Fütterung. Die vielen neuen Eindrücke und dazu dann noch eine Futterumstellung können zu Stress und Durchfall führen.
Für den Anfang geeignetes Fleisch stellen Rind, Lamm, Schaf und Geflügel dar. Entweder in gewolfter Form oder aber in maulgerechten Happen, die nicht am Stück verschluckt werden können. Leicht gedünstetes Gemüse mit etwas Obst ist auch hier schon willkommen und sollte in pürierter Form mit zum Fleisch gegeben werden, um einem Aussortieren vorzubeugen.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind essentielle Fettsäuren und Fett. In rohem Fleisch ist ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren vorhanden, sodass es sich empfiehlt, mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren in Form von kaltgepressten Pflanzenölen auszugleichen. Fett ist für unseren Hund ein signifikanter Energielieferant. Neben Kohlenhydraten stellt es bei der Verbrennung am meisten nutzbare Energie zur Verfügung. Diese ist jedoch durch ihre längere Verweildauer im Magen und Darmtrakt erst später verfügbar als die von Kohlenhydraten, welche praktisch fast sofort umgewandelt werden.
Da wir aber, wie oben bereits beschrieben, bei Welpen vorsichtig mit zuviel Energie sein müssen, schaut man hier besser genauer hin. Sowohl Kohlenhydrate als auch Fett können und sollen ruhig gefüttert werden, allerdings sollte die Menge stets gut im Auge behalten werden.
Um sicherzustellen, dass es Ihrer kleinen Fellnase auch an nichts fehlt, was elementar im Wachstum ist, eignet sich, neben einer abwechslungsreichen Fütterung, ein natürliches Mineralergänzungsmittel. Als tägliche Beigabe ins Futter sollte alles Wesentliche enthalten sein, ohne dass die Gefahr einer Überdosierung besteht.
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