Kategorie: Krankheitsbilder

Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse fütterungsbedingt unterstützen

Wie schon der Name sagt, handelt es sich bei der Bauchspeicheldrüse um ein Drüsenorgan.

Die Bauchspeicheldrüse hat 2 verschiedene Funktionen:

  • Die Funktion der Bauchspeicheldrüse als exokrine Drüse, die Verdauungsenzyme produziert und diese in den Zwölffingerdarm abgibt. Die Verdauungsenzyme sorgen dann dafür, dass Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate im Darm zerlegt und in eine für die Darmschleimhaut aufnehmbare Form umgewandelt werden.
  • Die Bauchspeicheldrüse erfüllt auch die Funktion einer endokrinen Drüse, die Hormone, die in den Langerhans-Inseln gebildet werden, direkt ins Blut abgibt. So ist das Pankreas maßgeblich für die Regulation des Blutzuckerspiegels (durch Insulin und Glucagon) verantwortlich.
    Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse müssen vom Tierarzt behandelt werden.

Bei Problemen mit der Bauchspeicheldrüse sollte darauf geachtet werden, dass die Ernährung möglichst arm an Kohlenhydraten ist. Reis und Getreide sind sehr kohlenhydratreich und würden die Bauchspeicheldrüse zusätzlich belasten.
Auch die Fütterung von Muskelfleisch (zu hoher Eiweißgehalt), Leber, Herz und zu viel Fett ist sehr kritisch zu überdenken, da der Hund restriktiv ernährt werden sollte, um das Pankreas möglichst zu schonen.

Besser wäre eine Fütterung von leicht verdaulichen Innereien wie Pansen und Blättermagen anzustreben und ein getreidefreies und kohlenhydratarmes kaltgepresstes Trockenfutter als Ergänzung zuzufügen.
Bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) werden die von ihr produzierten Verdauungsenzyme zu früh aktiviert, wodurch die Bauchspeicheldrüse beginnt, sich selbst zu verdauen. Es kommt zur Schädigung bis hin zum Absterben von Bauchspeicheldrüsenzellen. Die Folgen können je nach Schweregrad der Pankreatitis variieren, die Produktion der Verdauungsenzyme sowie die Regulation des Blutzuckerspiegels kann empfindlich gestört werden.


Wenn Ihr Tier ohne ersichtlichen Grund immer  weiter abmagert, kann der Grund dafür in der Bauchspeicheldrüse zu finden sein.
Auch wenn Ihr Hund z.B. einen lehmfarbenen Fettkot entwickelt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass er Fett nicht mehr ausreichend verdauen kann. Der Grund hierfür kann sein, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Enzyme für die Fettverdauung produziert.

Die bei der Autolyse (d.h. Selbstauflösung) der Bauchspeicheldrüsenzellen anfallenden Abfallstoffe müssen vom Körper abgebaut werden.
Leber und Nieren sind hiervon maßgeblich betroffen. Die Belastung für den Stoffwechsel steigt, was auf Dauer zu einer Überlastung der Ausscheidungsorgane führen kann. Durch die Autolyse der Pankreaszellen entsteht des Weiteren eine Entzündung in der Bauchspeicheldrüse. Es ist also auch ein entzündlicher Prozess, der im Körper abläuft und das Immunsystem dauerhaft belastet.


ExpertenTipp

Fütterungsempfehlung Hund bei bestehender Pankreatitis

Funktion der Bauchspeicheldrüse (Pankreas):

Das Organ hat zwei Aufgaben: Es produziert Verdauungsenzyme, die über einen Ausführungsgang in den Dünndarm gelangen und dafür sorgen, dass Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate in den Körper aufgenommen werden können. Außerdem wird in den Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse das Insulin produziert, das den Zuckerstoffwechsel im Körper reguliert.

Bei einer bestehenden Pankreatitis möchten wir dringend von einer kohlenhydratreichen Ernährung, wie z.B. der oft empfohlenen Reisfütterung abraten. Reis und Getreide sind sehr kohlenhydratreich und würden die Bauchspeicheldrüse zusätzlich belasten. Auch die Fütterung von Muskelfleisch (Eiweiß) und zu viel Fett ist hier sehr kritisch zu überdenken, da der Hund restriktiv ernährt werden sollte, um den Pankreas möglichst zu schonen.

Unser Vorschlag wäre hier, eine Fütterung von leicht verdaulichen Innereien wie Pansen und Blättermagen anzustreben und in geringen Mengen ein schonend kaltgepresstes Trockenfutter als Ergänzung zuzufügen.

Bedingt durch die Entzündung kommt es zu einer Schädigung von Bauchspeicheldrüsenzellen bis hin zum Absterben von Zellen. Durch die folgende Funktionseinschränkung werden schädigende Stoffe in den Körper abgegeben, die Leber und Niere zusätzlich belasten können. Aus diesem Grund ist eine zusätzliche Unterstützung der Hauptstoffwechselorgane zu empfehlen.

Diabetes

Caniner Diabetes mellitus

Caniner Diabetes mellitus ist der medizinische Fachbegriff für die Zuckerkrankheit beim Haushund. Umgangssprachlich auch Hundediabetes oder Zuckerhund genannt. Die ersten Symptome sind vermehrter Durst und erhöhte Nahrungsaufnahme, bei vermehrtem Harnabsatz und Abmagerung.


Wie beim Menschen, so nimmt auch beim Hund die Anzahl der Zuckerkranken zu. Man schätzt, dass etwa 0,3 bis 1 % der Gesamtpopulation der Haushunde an Diabetes mellitus erkrankt ist. Die Zuckerkrankheit stellt mittlerweile die zweithäufigste Hormonstörung des Hundes dar. In 8 von 10 Fällen handelt es sich bei den erkrankten Tieren um erwachsene, unkastrierte Hündinnen.

Prinzipiell lässt sich die Erkrankung in den insulinabhängigen und nichtinsulinabhängigen einteilen. Grundsätzlich können auch beim Hund alle Formen der Zuckerkrankheit auftreten. In der Praxis wird jedoch fast ausschließlich der insulinabhängige Diabetes mellitus beobachtet, der nichtinsulinabhängige (Typ-II-Diabetes) – also eine Insulin-Resistenz der peripheren Insulin-Zielzellen – im Gegensatz zu Mensch und Katze, so gut wie nie.

Beim primären Diabetes mellitus mit absolutem Insulinmangel (Typ-I-Diabetes) arbeiten die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse nicht mehr oder nicht mehr ausreichend, entweder aufgrund genetischer Disposition, Infektion oder Antikörperbildung gegen die Betazellen. Er macht beim Hund etwa die Hälfte der Fälle aus, entwickelt sich aber, im Gegensatz zum Menschen, vorwiegend bei erwachsenen Tieren.

Der so genannte sekundäre Diabetes mellitus (Typ-III-Diabetes des Menschen) entsteht als Folgeerkrankung. Dies können eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatits), ein Pankreastumor, eine Nebennierenüberfunktion (Cushing-Syndrom), eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder eine übersteigerte Ausschüttung des Wachstumshormons (Hypersomatotropismus) sein. Außerdem kann ein sekundärer Diabetes mellitus durch die Verabreichung diabetogener Medikamente (Kortisone, STH, Gestagene) ausgelöst werden.


Sowohl primärer als auch sekundärer Diabetes mellitus sind beim Hund, im Gegensatz zur Katze, in der Regel irreversibel.

Als Besonderheit kann ein Diabetes mellitus in Folge des Diöstrus (Zwischenbrunst) bei unkastrierten Hündinnen auftreten. Hierbei stimuliert das von den Eierstöcken ausgeschüttete Progesteron die Bildung von Wachstumshormon, welches als Gegenspieler von Insulin wirkt. Wird die Gestagenausschüttung nicht mittels einer Kastration beseitigt, ist eine lebenslang therapiebedürftige Zuckerkrankheit unvermeidlich. Obgleich diese Form des Diabetes nach Entfernung der Keimdrüsen zunächst reversibel ist, weisen die betroffenen Hündinnen bereits vor dem Auftreten der Symptome einen reduzierten Gehalt an Beta-Zellen auf und sind damit auch als kastrierte Tiere anfällig für die Erkrankung.


Krankheitsentstehung

Mit einem Insulinmangel kann der Traubenzucker (Glukose) nicht mehr in den Zellen verwertet werden. Hinzu kommen noch Störungen im Fett- und Aminosäurestoffwechsel.  In Folge der gestörten Verwertbarkeit der Glukose, die durch die Aufnahme über die Nahrung und durch Synthese in der Leber im Körper vorkommt, reichert sie sich zunächst im Blut an.

Ab einem gewissen Grenzwert (ca. 200 mg/dl) wird die Rückgewinnungskapazität in den Nierenkanälchen der Niere überschritten und es kommt zur Zuckerausscheidung im Harn.

Infolge der osmotischen Wirkung der Glukose wird auch vermehrt Wasser über den Harn ausgeschieden, die Urinmenge steigt also an. Der erhöhte Wasserverlust wird durch eine vermehrte Wasseraufnahme ausgeglichen. Der Glukosemangel im Gehirn, speziell im Sättigungszentrum im Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns), führt zu Hunger und gesteigerter Nahrungsaufnahme. Infolge der gestörten Glukoseverwertung versucht der Körper, den Energiemangel durch Abbau von Proteinen (vor allem aus der Muskulatur und Fett) zu kompensieren. Dies führt zu Abmagerung.

Bei längerem Bestehen eines Insulinmangels kann es zu einer weiteren Stoffwechselentgleisung, der so genannten Ketoazidose kommen. Infolge des gesteigerten Fettabbaus werden vermehrt Fettsäuren freigesetzt, die vom Körper nicht mehr im Zitronensäurezyklus verwertet werden können und zu Ketokörpern umgewandelt werden. Da Ketokörper einen sauren pH-Wert haben, kommt es zu einer Übersäuerung. Die überschüssigen Ketokörper können ebenfalls über den Urin ausgeschieden werden und verstärken infolge ihres osmotischen Effekts die Polyurie. Eine ausgeprägte Ketoazidose ist ein lebensbedrohlicher Zustand.


Klinische Erscheinung

  • Bei Routineuntersuchung ein erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Übermäßige Flüssigkeitsaufnahme
  • Vermehrter Harnabsatz
  • Erhöhte Futteraufnahme
  • Gewichtsverlust
  • Nachlassendes Sehvermögen
  • Tiere zeigen Abgeschlagenheit und sind komatös

Behandlungsmöglichkeiten

Der Canine Diabetes Mellitus wird durch die Zuführung von Insulin therapiert.

Bei unkastrierten Hündinnen ist die Kastration als erste Maßnahme zu empfehlen, da die Bildung von Progesteron während des Metöstrus der Diöstrus zur Destabilisierung der Erkrankung führt und infolge des induzierten Insulin-Gegenspielers Somatotropin eine korrekte Einstellung auf Insulin nicht möglich ist. Im Idealfall, der allerdings nur selten eintritt, verschwinden die Symptome der Erkrankung mit der Entfernung der Eierstöcke und es besteht kein weiterer Behandlungsbedarf.

Bei der Insulinbehandlung sind zwei Phasen zu unterscheiden

  • die Stabilisierung des Hundes durch Einstellung der korrekten Insulindosis und
  • die Erhaltung des Hundes durch eine regelmäßige Überwachung der Blutzuckerwerte.

Das Ziel der Behandlung ist stets eine Minimierung der klinischen Symptome, des Risikos einer Hypoglykämie und der Entwicklung von Folgeschäden.


Insulin

Da der Diabetes mellitus beim Hund praktisch ausnahmslos insulinabhängig und irreversibel ist, ist eine lebenslange Verabreichung einer korrekten Menge an Insulin durch subkutane Injektion notwendig. Die Ermittlung der korrekten Insulinmenge erfolgt durch Einstellung des Patienten anhand des Blutzuckerwertes, am besten anhand eines Tagesprofils (s. u.), durch den Tierarzt. Hierbei wird mit einer Dosis im unteren Dosisbereich begonnen und anhand des Zuckergehalts im Blut die Dosis über mehrere Wochen individuell angepasst.

Das einzige derzeit in Deutschland für den Hund zugelassene Insulinpräparat ist ein mittellang wirksames, so genanntes Intermediär-Insulin vom Schwein. Nach den arzneimittelrechtlichen Vorschriften dürfen andere Präparate nur im Sinne eines Therapienotstandes, also bei ausbleibender oder ungenügender Wirkung oder Unverträglichkeit angewendet werden. In diesen Fällen können auch Humaninsuline verwendet werden. Bei einem komplizierten Krankheitsverlauf können so individuell abgestimmte Kombinationen aus langwirksamen und kurzwirksamen Insulinen eingesetzt werden. Die orale Gabe von Antidiabetika ist beim Hund nicht indiziert. Die Insulingabe erfolgt bei Intermediärinsulin zweimal täglich, und zwar erst nach der Fütterung. Damit umgeht man, dass der Hund in einen lebensgefährliche Unterzuckerung gerät, weil er Insulin zwar erhalten hat, danach aber nicht die entsprechende Menge an Kohlenhydraten aufnimmt (s. u.).


Unverzichtbare begleitende Maßnahmen bei der Behandlung des erkrankten Hundes sind:

  • Einstellung auf das ideale Körpergewicht (Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme)
  • Einhaltung eines strikten Fütterungskonzeptes (Futterart, Futtermenge und Fütterungszeit sollen stets gleichbleibend sein). Das für Hunde zugelassene Insulin besteht aus einem amorphen Insulin und einem kristallinen Insulin, deren maximale Wirkung zum Einen kurz nach der Injektion, zum Anderen etwa nach 7 bis 8 Stunden auftreten, eine Eigenschaft, die bei der Fütterung berücksichtigt werden muss. Für eine gute Einstellung des Patienten ist eine rohfaserreiche Diät von Vorteil. Dazu gibt es spezielle kommerzielle Diätfuttermittel. Selbst zubereitetes Futter sollte aus einem Drittel Fleisch, einem Drittel Kohlenhydratquellen und einem Drittel Gemüse bestehen.
  • Minimierung von physischem und psychischem Stress (z.B. keine ungewohnte körperliche Belastung)

Außerdem müssen weitere eventuell vorliegende Grundkrankheiten ausgeschlossen bzw. behandelt werden. Auch Begleitkrankheiten müssen diagnostiziert und behandelt werden, da sie die Wirksamkeit des verabreichten Insulins senken können. 21% der an Diabetes mellitus erkrankten Hunde entwickeln eine meist subklinische Harnblasenentzündung.


Unterzuckerung

Auch bei einem gut eingestellten Hund kann es zu einer Unterzuckerung (hypoglykämischer Schock), d.h. zu einem zu niedrigen Blutzuckerwert kommen. Die Anzeichen dafür sind starker Hunger, Unruhe, Zittern, Bewegungsstörungen (Zuckungen) bis hin zum Koma. Eine Unterzuckerung ist immer ein Notfall und muss sofort behoben werden.

Als Gegenmaßnahme wird empfohlen:

  • Anbieten von Futter
  • Einflößen einer Zuckerlösung (Traubenzucker, Honig oder Glukosesirup)
  • Gabe eines Würfelzuckers oder Traubenzucker unter die Zunge,

Sollten diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, ist eine umgehende Vorstellung beim Tierarzt unumgänglich.


Ernährung bei Diabetes

Diabetische Hunde sollten ein Futter erhalten, das kohlenhydratarm und rohfaserreich ist.

Rohfaserreiches Futter erhöht die Transitzeit im Magen-Darm-Trakt.

  • Komplexe Kohlenhydrate erhöhen die Transitzeit im Magen-Darm-Trakt.
  • Fasern verzögern die Entleerung des Magens und die Resorption im Darm.
  • Glukose wird langsam in den Blutkreislauf freigesetzt.
  • Die postprandiale Glukosekurve wird flacher, so dass eine niedrigere Insulindosis verabreicht werden kann.

Die Mahlzeiten sollten zeitlich so abgestimmt werden, dass die Resorption der Glukose im Magen-Darm-Trakt mit den Wirkungsspitzen des verabreichten Insulins zusammenfällt. Hierdurch werden Schwankungen des Blutzuckerspiegels und damit hyperglykämische Episoden und Hypoglykämie auf ein Minimum reduziert.

  1. Hunde, die einmal täglich Insulin erhalten
    • Die erste Mahlzeit (z. B. 1/4-1/3 der Tagesration) wird vor der morgendlichen Insulininjektion gefüttert. So kann der Besitzer vor der Insulingabe sehen, ob es dem Hund gut geht und er normal frisst.
    • Die zweite Mahlzeit (die restliche Tagesration) wird in der Regel etwa 6-8 Stunden später gefüttert.
  2. Hunde, die zweimal täglich Insulin erhalten

Es muss sichergestellt werden, dass es in der Nacht zu keiner hypoglykämischen Episode kommt. Im Idealfall sollte die Tagesration auf vier kleine Mahlzeiten verteilt werden. Dies ist jedoch in der Regel nicht möglich. Alternativ können zwei oder drei etwa gleich große Mahlzeiten so gleichmäßig wie möglich über den Tag verteilt werden.

  • Die erste kleine Mahlzeit wird vor der morgendlichen Insulininjektion gefüttert. So kann der Besitzer vor der Insulingabe sehen, ob es dem Hund gut geht und er normal frisst.
  • Die zweite Mahlzeit wird normalerweise etwa 6-8 Stunden später gefüttert.
  • Eine dritte kleine Mahlzeit wird vor der Insulininjektion am Nachmittag oder Abend gefüttert.
  • Eine vierte Mahlzeit kann am späten Abend gefüttert werden.

Bei zweimal täglicher Fütterung wird jeweils die Hälfte der Tagesration vor der Insulininjektion verabreicht.

Darmerkrankungen

Der Darm – das unbekannte Wesen

Daten, Fakten und Thesen

Das Immunsystem ist auf die Gesundheit des Darmes ebenso angewiesen wie es umgekehrt der Fall ist. Dies erklärt alleine schon die Tatsache, dass nahezu 80% aller Immunzellen im Darm beheimatet sind.

Die Auswirkungen einer falsch zusammengesetzten Darmflora beschränken sich also nicht „nur“ auf den Darmbereich. Selbstverständlich hat ein derart veränderte Mikroflora auch gravierende Auswirkungen auf andere Bereiche des Körpers. Hauterkrankungen jeder Art, Pilzinfektionen, Allergien, Stoffwechselstörungen sogar Verhaltensauffälligkeiten sind nur einige der möglichen Krankheiten, denen eine stark gestörte Mikroflora im Darm zugrunde liegt.

Dies zeigt deutlich, welchen Stellenwert der Darmgesundheit beigemessen werden sollte. Eine gestörte Mikroflora ist bei nahezu allen Erkrankungen vorzufinden, so dass eine gute Gesundheit ohne die Wiederherstellung einer ausgeglichenen Darmflora grundsätzlich nicht möglich ist.


Was „macht“ die Darmflora?

  • Die „gute“ Darmflora sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis – „schlechten“ Bakterien wird die Ansiedlung und Vermehrung erschwert.
  • Eine gesunde Darmflora kontrolliert die Aufnahme von Substanzen aus der Darmschleimhaut. So gelangen nur benötigte Stoffe in den Blutkreislauf.
  • Die nützlichen Bakterien produzieren Verdauungsenzyme, damit die aufgenommene Nahrung vollständig aufgenommen werden kann.
  • Proteine werden durch diese Enzyme in resorbierbare Aminosäuren – wichtig für den Aufbau und Erhalt des Organismus – zerlegt.
  • Diese Enzyme sind auch für den Transport wichtiger Vitamine, Mineralstoffe und anderer Nährstoffe durch die Darmwände verantwortlich
  • Synthese von Neurotransmitten (z.B.Serotonin, Dopamin)

(Serotonin = Glückshormon; Dopamin = Aufmerksamkeit, Freude, Motivation)

  • Die Dickdarmbakterien verstoffwechseln Ballststoffe – Umwandlung in kurzkettige Fettsäuren – diese sorgen für eine „Ernährung“ der Dickdarmschleimhaut und dienen zur Anregung der Darmperistaltik (besonders wichtig bei Verstopfungen)
  • Eine gesunde Darmflora ist darüber hinaus an der Produktion und den Stoffwechsel einer Vielzahl von Vitaminen (insbesondere B-Vitamine)beteiligt.
  • Ohne funktionierende Darmflora = Vital- und Nährstoffmangel
  • Die „gute“ Darmflora informiert Immunzellen im Darm über Eindringlinge – Aktivierung des Immunsystems

Darmbesiedlung Darmflora – so fängt es an:

  • Die Darmflora der auf natürlichem Weg geborenen Säugetiere besteht aus ähnlichen Bakterien wie jenen, die in der Vagina des Mutter – darunter Milchsäurebakterien.

Nach einem Kaiserschnitt hingegen besiedeln vor allem Hautbakterien diese Region

Die direkte Übertragung der mütterlichen Vaginalflora dient vermutlich als Schutz vor der Besiedlung durch Krankheitsauslöser, schreiben die Forscher. Der Geburtskanal ist ein stark von Bakterien besiedeltes Ökosystem, das relativ wenige Arten beherbergt, die jedoch darauf spezialisiert sind, schädliche Krankheitserreger zu vertreiben. Zudem sorgen die Bakterien der Mutter offenbar dafür, dass sich die Darmflora des Neugeborenen entwickelt: Die wichtige Besiedelung des Verdauungstrakts durch gutartige Bakterien findet bei vaginal geborenen Babys deutlich früher statt.


Dünn oder dick ?

  • Die Zusammensetzung der Darmflora hängt eindeutig mit der Ernährung zusammen. Übergewichtige beheimaten in Ihrer Darmflora eine bestimmte Art an Bakterien (Firmicutes), welche in der Lage sind die Nahrung besser zu verwerten. Aus der gleichen Nahrung wird also mehr Energie gewonnen, die in Form von Fett gespeichert wird.

Auch ist die Vielfalt und Menge an Microorganismen im Darm bei Übergewichtigen geringer.

Normalgewichtige hingegen beheimaten andere Bakterienstämme (Bacteroides), in höherer Zahl.

Bei Nahrungsumstellung reguliert sich die Darmflora selbstständig.


DarmFlora und Psyche?

Genau wie die Nervenzellen im Gehirn, gibt es auch eben solche im Darm. Das kommt daher, dass bereits bei der Entwicklung des Embryos in der Schwangerschaft ein Teil des Gewebes, das für die Nervenentstehung zuständig ist, in das zukünftige Gehirn und das Rückenmark wandert. Dort wird es später zum sogenannten Zentralen Nervensystem (ZNS). Ein anderer Teil desselben Ausgangsgewebes des Embryos wandert in den Bauch und lagert sich später an den gesamten Verdauungstrakt an, insbesondere an den Darm. Dieses Nervensystem wird  das Enterische Nervensystem genannt (ENS). Wegen seiner vielen Nervenzellen wird das ENS auch manchmal als „Bauchgehirn“ bezeichnet.

  • Die Darmbakterien kommunizieren miteinander – und mit dem Organismus über verschiedene Signale. In der Darmwand werden diese Signale durch Rezeptoren wahrgenommen und direkt über die Nerven an das Gehirn weitergeleitet („Bauchhirn“).

Und wie geht das? Die Nervensysteme von Gehirn und Bauch/ Darm) kommunizieren über Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter. Bekannte Beispiele dafür sind Serotonin,das oft auch als„Glückshormon“ bezeichnet wird, Dopamin, das zum Beispiel unsere Motivation verbessert, oder auch GABA (Gamma-Amino-Butter-Säure) hat seine Bedeutung dabei: Es ist der einzige hemmend und beruhigend wirkende Neurotransmitter im Nervensystem. Alle diese Botenstoffe werden sowohl im ZNS wie auch im ENS gebildet und als Information „verstanden“, weil beide Systeme so nah verwandt sind. Und genau hier setzt die Wirkung des Bauches auf die Psyche ein!


Die richtigen Darmbakterien unterstützen:

1. Wählen Sie die richtige Fütterung

Eine gesunde –  den Darm und somit den gesamten Körper –  unterstützende Fütterung sollte artgerecht und frei von synthetischem Zusätzen sein. Achten Sie auf rein natürliche, gen-unveränderte Zutaten

2.Meiden Sie Antibiotika, Chemikalien, Schadstoffe und Toxine

(z.B Wurmkuren, häufige Medikamentengaben, Konservierungs- Aromastoffe, Pestizide, Insektizide, Bakterientoxine…..)

3.Unterstützen Sie die Darmflora Ihres Tieres


Antibiotika und Co.

Nutzen im Notfall – aber auch großer Schaden

Antibiotika stellen für das Gleichgewicht unserer Darmflora die bei weitem größte Gefahr dar, denn ein Antibiotikum tötet nicht nur krankmachende Bakterien, sondern auch die Nützlichen. Daher ist eine Antibiotika-Gabe für die gesunde Darmflora immer eine Katastrophe.

Die Menge an gesunden Microorganismen wird drastisch reduziert und durch das Absterben der Bakterien finden hochgiftige Prozesse statt, die das Darmmillieu stark verändern.

Die Gewinner sind pathogene (krankmachende) Bakterien, Pilze, Parasiten. In diesem Millieu können sie hervorragend gedeihen und sich rasend schnell vermehren.

 

Neben dem Antibiotikum gibt es eine Vielzahl an weiteren Feinden für die Darmflora. Dazu gehören Wurmkuren, Medikamente – wie auch Kortison – und die Art der Ernährung.

Zucker und schnell verwertbare Kohlenhydrate sorgen bei Pilzen und Parasiten für eine optimale Nahrungsgrundlage. Auch das Wachstum parasitärer Würmer im Verdauungstrakt wird durch Zuckerverzehr angeregt.

Die Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht – mit allen bekannten und auch immer noch unbekannten Folgen.



Die Gesundheit liegt im Darm

Darmprobleme sind die häufigste Ursache für viele Krankheiten und Probleme. Krankmachende (pathogene) Keime belasten den Organismus. Andererseits sind „gutartige“ (physiologische) Mikroorganismen im Verdauungstrakt wichtig und bilden eine natürliche Symbiose mit dem Darm und somit auch mit dem Tier.

Bei Störungen der Darmflora muss der Darm, umseine natürlichen Aufgaben erfüllen zu können, zunächst gereinigt werden. Danach kann eine gesunde
Darmflora wieder aufgebaut werden. Durch bewährte Kombinationen aus fermentierten Kräutern kann dieses optimal unterstützt werden.

Analdrüsen

Was sind Analdrüsen?

Hunde haben 2 Analdrüsen. Diese liegen links und rechts etwas unterhalb des Afters und sind beide durch einen kleinen Kanal mit dem After verbunden. Durch
die Drüsen wird eine Flüssigkeit mit einem spezifischen Geruch gebildet. Diese wird durch die Kanäle dem Kot hinzugefügt.

Mit diesem Geruch ist das Tier in der Lage, sein Territorium zu markieren und mit anderen Tieren zu kommunizieren. Auch signalisieren sie hiermit eine Paarungsbereitschaft (absondern von Pheromonen).


Wie kommt es zu den häufigen Problemen mit Analdrüsen?

Wie oben schon erwähnt, sind die Analdrüsen dafür zuständig, dem Kot einen charakteristischen Geruch zu geben, damit das Tier sein Territorium abgrenzen kann. Durch die Veränderung der Futterzusammenstellung (vom reinen Fleisch, Innereien und Knochen zum extrudiertem Trockenfutter) ist der Kot oftmals nicht mehr hart genug um die Analdrüsen auszudrücken. Somit entsteht in der Analdrüse nicht nur ein Druck, sondern der Inhalt fängt auch an zu gären.

Dies ist der Grund warum Bakterienwachstum stattfindet und eine Entzündung entstehen kann.

Hunde können mit ihrem Maul nicht die Analdrüsen erreichen, deswegen lecken und beißen sie sich in dem Bereich um die Rute herum, manchmal so heftig, dass es blutet. Auch ein Anzeichen für „verstopfte“ Analdrüsen ist das so genannte Schlittenfahren. Die Hunde versuchen mit dem rutschen (reibt den After
auf dem Boden) auf dem Rasen den Juckreiz zu
lindern.


Zusammengefasst nochmals die Symptome:

  • mit dem After über dem Boden scheuern (Schlittenfahren)
  • beißen und lecken in dem Bereich der Rute
  • empfindlicher und schmerzhafter Bereich um den After

Schweregrade der Erkrankung:

  • Analdrüsen werden nicht ausreichend entleert und sind übervoll
  • Analdrüsen sind entzündet, gelb-grüner Eiter, oder Eiter ist rot gefärbt durch Blutbeimengung
  • Es entsteht ein Abzess. Ein abgekapselter Hohlraum, der mit Eiter gefüllt ist. Dieser Abzess kann aufbrechen (ein Abzess ist äußerst schmerzhaft)
  • Das Tier kann auch unter Inkontinenz leiden (kann den Kot nicht halten)

Behandlung der Analdrüsen

Eine gesunde Analdrüse ist etwa so groß wie eine Erbse und unter der Haut kaum tastbar. Eine prall gefüllte Analdrüse können Sie durchaus ertasten. Sobald diese also ertastbar ist, sollten sie mit Hilfe eines Tierarztes oder Heilpraktikers
ausgedrückt / entleert werden.

Um erneute Probleme mit den Analdrüsen zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen folgendes:

  • Achten Sie auf eine artgerechte, gesunde Ernährung, wie z.B. mit kaltgepresstem Trockenfutter. Es unterstützt die Entleerung der Analdrüsen.
  • Wir empfehlen grundsätzlich das Zufüttern von Mineral-Ergänzungsfuttermitteln, welche die physiologischen Organfunktionen und Stoffwechselvorgänge unterstützten.
  • Gereizte Hautstellen pflegebedingt unterstützen.
  • Um das Immunsystem Ihres Tieres zu unterstützen, empfehlen wir Ihnen die zusätzliche Gabe von Propolis.
  • Zu empfehlen ist auch das BARFEN mit kaltgepressten Ölen und natürlichen Zusätzen.

Allergien

Allergien und Stoffwechsel, die vernachlässigte Verbindung

Immer häufiger werden nicht nur wir sondern auch unsere Haustiere von Allergien geplagt.

Hauptsymptome sind bei ihnen Hautprobleme und Verdauungsstörungen.

Als Ursachen hierfür werden vielfältige Faktoren vermutet von für das Immunsystem reizarmer Umgebung zwischen Hygienesprays und Putzmitteln, fehlendem Wurmbefall  wessen Abwehr die hauptsächlich am allergischen Geschehen beteiligten Zellen normalerweise erledigen und verschiedene Schadwirkungen von Substanzen die vermehrt in moderner Umwelt und Nahrung zu finden sind wie Schadgastoxine, Insektizide und Düngemittel genauso wie synthetische Vitamine und genveränderte Lebensmittel.

Die ganzheitliche naturheilkundliche (Veterinär-)Medizin sieht vor allem eine Überlastung des Stoffwechsels genauer gesagt, der Entgiftungsorgane Leber und Nieren als Ursache für die rasante Zunahme dieser Probleme.

In jeder Sekunde setzt sich der Organismus, sei es jetzt Mensch oder Tier mit seiner Umwelt auseinander. Hierbei gelangt über Nahrung,  Atmung und sogar durch die  Aufnahme über Haut und Schleimhäute Substanzen aus der Umwelt in den Körper.

Einiges wird als lebenswichtige Bausteine für die Erhaltung und den Aufbau dieses benötigt aber anderes würde ihn schädigen und muss daher wieder ausgeschieden werden.

Vor allem Stoffe synthetischer Herkunft können nicht ohne Umbau durch Stoffwechselvorgänge  verwendet und auch nicht ausgeschieden werden.

Für beides müssen sie umgebaut werden, damit sie in einer Form vorliegen mit dem der Organismus umgehen kann.

Diese Umbauprozesse geschehen vorrangig in der Leber und die Ausscheidung über die Nieren.


Kommt es zu einer Überlastung dieser Organe, wie es bei heutiger Fütterung (siehe S.X Verdauung) kombiniert mit Umweltfaktoren sehr leicht geschieht, werden sekundäre Entgiftungsorgane wie Haut, Schleimhaut und Darm aktiviert um den Körper von den schädlichen Substanzen zu reinigen.

Die Kehrseite dieser Medaille ist, dass diese Organe hierfür eigentlich gar nicht für  zuständig sind und um sie ausführen zu können in ihrer physiologischen Funktion gestört werden.

Dies führt dann u.a. zu geröteter, verfärbter schuppiger Haut mit Juckreiz, zu verfärbtem stumpfen Fell, zu immer wiederkehrenden Durchfällen und Fehlverdauung mit unangenehmen Blähungen, zu starkem Körpergeruch und tränenden ,geröteten Augen und verschmutzen entzündeten Ohren.


All das was gerne unter „Allergie“ zusammengefasst wird, da sich keine andere Erklärung auf schulmedizinischer Sicht findet.

Meist wird dann diese Reaktion kurzerhand „unterbunden“ („Kortisongabe“).

Hierbei wird dem Körper der eigene Überlebensmechanismus von“ Kampf oder Flucht“, bei dem  keine körperlichen Schwächen wie Schmerzen oder Unwohlsein stören dürfen vorgegaukelt.

Nach Abklingen der Wirkung melden sich diese aber meist stärker denn je zurück oder es wurde zwischenzeitlich ein neues Ventil zur Entgiftung gefunden.

Auch daher haben viele Tiere nicht nur ein sondern mehrere Probleme.

Auch spezielle Diäten und Hypersensibilisierungen führen häufig nicht zu einer dauerhaften Besserung.


Die aufgenommenen Stoffe, die so wie sie vorliegen nicht verwertbar oder sogar schädlich sind müssen unbedingt umgebaut werden um sie zu verwenden oder sie ausscheiden zu können.

Hier muss ganz klar dem Organismus geholfen werden die physiologischen Ausscheidungsfunktionen wieder mit den dafür vorgesehen Organen durchführen zu können.


Dies geschieht einmal darüber die Aufnahme schädlicher Stoffe möglichst zu minimieren:

  • Verzicht auf synthetische Vitamine, anorganisch gebundene Mineralien und Spurenelemente d.h.
  • keine Futtermittel mit  Zusatzstoffe pro kg
  • hochwertige möglichst naturnahe Futtermittel zur Versorgung mit leicht verfügbaren Nährstoffen  ohne den Stoffwechsel erneut zu belasten
  • (Wieder-)Herstellung eines gesunden funktionierenden Verdauungstraktes mit stabiler Darmflora (siehe S.x Verdauung)

Zum anderen ist eine Unterstützung der  primären Entgiftungsorgane (Leber und Nieren), damit diese  ihrer Aufgabe wieder gerecht werden können und so die sekundären Entgiftungsorgane (Haut Schleimhäute etc.) entlastet werden, dringend erforderlich.

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