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Schwache Nerven

Wenn die Nerven davon flattern…

Einige der führenden Kynologen weltweit weisen darauf hin, dass Stress eine der Hauptursachen für viele problematische Verhaltensweisen unserer Tiere heutzutage darstellt. Betrachtet man die heutigen Haltungsbedingungen einmal genauer, dürfte dies nicht weiter verwundern: Als Rudeltier müssen viele Hunde alleine stundenlang Zuhause bleiben. Gleichzeitig soll sich unser Begleiter aber allen Situationen möglichst gut anpassen und durch vorbildliches Verhalten auffallen. Das geht an keinem Organismus spurlos vorbei. Während der eine Hund diesen Stress lange kompensieren kann, ohne Anzeichen zu zeigen, beginnt der andere bereits Verhaltensauffälligkeiten zu zeigen.


Die Zeichen können vielschichtig sein

  • – körperlich z.B. Herzklopfen, Schmatzen, Hecheln
  • – im Verhalten z.B. Aggressionen, Erregung, Unruhe, unbegründete Ängste

Auf die Stress-Situation folgt eine Reaktion. Diese wird in unterschiedliche Phasen unterteilt

  • Die Reaktion – Der Körper stellt die nötigen Hormone und Nervenimpulse zur Verfügung, um dem Körper eine Reaktion zu ermöglichen.
  • Der Widerstand – Der Organismus konzentriert/fixiert sich auf den Stressauslöser, andere Reize der Umwelt geraten in den Hintergrund.
  • Die Erschöpfung – Bei zu lange andauerndem Stress werden die Reaktionen, die der Körper zeigt, chronisch. Der Hund steht unter Dauerstrom und ist anfällig für organische Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten.

Als Auslöser kommen viele verschiedene Ursachen in Frage

  • Schmerzen oder Krankheit
  • familiäre Veränderung wie Besitzerwechsel, Trauerfall, Nachwuchs
  • Überforderung durch falsches, unpassendes Training
  • harte, unpassende Erziehungsmethoden
  • Unruhe im häuslichen Umfeld z.B. der Hund hat keinen ruhigen Rückzugsort, an dem er ungestört schlafen kann.
  • Naturgewalten z.B. Gewitter
  • Autofahrten, Tierklinik
  • Auseinandersetzungen mit anderen Hunden z.B. falsche Hundekonstellation Zuhause, mangelndes Management bei Hundebegegnungen
  • fehlende Regeln und Grenzen
  • Einsamkeit, Langeweile

Hunde Nerven


Entspannung für nervöse, ängstliche und stressanfällige Hunde

Stress ist eine ganz normale Alarmreaktion des Körpers. Neben vielen weiteren Faktoren kann auch eine mangelhafte Ernährung ein Auslöser für dauerhaften Stress sein. So gibt es eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, von denen u.a. ängstliche, unruhige oder leicht reizbare Tiere profitieren können, ohne den Nachteil einer negative Beeinflussung des Wachzustandes zu erleben.

Lebershunt

Lebershunt (PSS = Portosystemischer Shunt)

Was ist ein Lebershunt?

Ein Lebershunt ist ein Blutgefäß, welches Blut um die Leber transportiert, anstatt durch die Leber. Um diese „Abweichung“ zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie die Situation normalerweise bei einem gesunden Tier ist.

Alles Blut aus den inneren Organen wie beispielsweise Magen und Darm und Nieren sammelt sich in der Pfortader, die dann in die Leber geht. Dieses Blut enthält sowohl Nährstoffe, die in der Leber auf und umgebaut werden, als auch Giftstoffe, die von der Leber herausgefiltert werden, damit sie nicht in den Organismus gelangen. Einer dieser giftigen Stoffe ist z.B. das Ammoniak (Endprodukt aus dem Eiweißstoffwechsel, welches in der Leber normalerweise zu Harnstoff umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden wird).


Wie kommt es zu einem Lebershunt?

Bei einigen Tieren ist dieser Defekt angeboren, in anderen Fällen liegen Lebererkrankungen wie z.B. eine Leberzirrhose vor. In diesen Fällen bilden sich häufig viele kleine „Shunts“. Sie können sowohl außerhalb der Leber, als auch innerhalb liegen.

Der angeborene Lebershunt ist ein Überbleibsel aus der Zeit in der Gebärmutter. Im Mutterleib ist diese „Umgehung der Leber“ normal, da das Muttertier die Entgiftungsaufgaben und die Bereitstellung von Nährstoffen mit Ihrer Leber übernimmt. Im Normalfall verschließt sich dieser Shunt komplett kurz vor der Geburt oder direkt nach der Geburt. In einigen Fällen bleiben ein oder mehrere Shunts bestehen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Leber liegen können.


Warum kommt es zu Problemen bei einem Lebershunt?

Wie schon beschrieben hat die Leber die Aufgabe der Nährstoffbereitstellung. Diese „angelieferten“ Nährstoffe müssen durch die Leber aufwändig um- und aufgebaut werden, damit der Organismus sie zur Energiebereitstellung und zum Aufbau des Körpers von z.B. Muskeln nutzen kann, dieses Liefersystem wird durch ein Shuntgefäß umgangen und die Leber bekommt diese Nährstoffe nicht.

Da die Leber auch für die Entgiftung zuständig ist, das Blut bei einem Lebershunt jedoch diese nicht oder nur teilweise passieren kann, kommt es langsam zur Vergiftung des Organismus. Je nach Ausprägung des Lebershunts (also wie viel Blut tatsächlich noch die Leber passiert) treten direkt nach der Geburt oder auch erst nach bis zu 1,5 Jahren Symptome auf.

Diese Symptome können sich sehr unterschiedlich zeigen und sind auch nicht immer alle vorhanden.

Mögliche Symptome

  • ruhiges Verhalten
  • schnelle Ermüdung
  • vermehrt Trinken und Harnabsatz
  • verzögertes Wachstum, Entwicklungsverzögerung
  • schwache Muskelentwicklung
  • Erbrechen, manchmal auch Durchfall
  • Blasenentzündung, pressen beim Urin absetzten, Uratsteine
  • Abnormale Verhaltensweisen und neurolgische Symptome

Mit neurologischen Symptomen sind folgende Auffälligkeiten, die durch die schleichende, auf das Gehirn wirkende Vergiftung bedingt sind, gemeint:

  • Speicheln
  • Schluckstörungen
  • Taumeln
  • Umfallen
  • zwangartige Bewegungen wie im Kreis laufen
  • durch die Wand laufen wollen
  • Orientierungslosigkeit
  • Sehstörungen
  • Benommenheit
  • Anfälle
  • plötzliches Einschlafen

Die Ausprägung der Symptome können tagesbedingt variieren. Einige Shunts fallen erst nach einer Narkose auf weil die Tiere ungewöhnlich lange Zeit zur Erholung benötigen. Auch können sich Symptome erst im fortgeschrittenen Alter durch Blasen- und Nierenproblematiken und Harnsteinentstehung (Ammoniak – Uratsteinleiden) zeigen.

Bei jungen Hunden ist bei Verdacht ein „Ammoniak-Test“ zu empfehlen.


Gibt es Rassen die häufiger betroffen sind?

Hunde kleiner Rassen neigen zu Shunts außerhalb der Leber (extrahepatisch). Extrahepatische Shunts können bei allen kleinen Rassen auftreten aber häufiger sind Schnauzer, Yorkshire Terrier, Cairn Terrier, Malteser, Dackel, Jack Russel Terrier, Shi Tzu, Lhasa Apso und Pudel betroffen.

Hunde großer Rassen neigen zu der fetalen Shuntform (persistierender Ductus Venosus, also die Umleitung aus dem Mutterleib) oder  Shunts innerhalb der Leber (intrahepatische Shunts). Intrahepatische Shunts können bei allen Hunden großer Rassen auftreten, und werden auch von einigen kleinen Rassen berichtet (besonders Pudel). Am häufigsten kommt diese Shuntart bei Irish Wolfhounds, Labrador Retrievern, Australien Shepherds, Australien Cattle Dogs, Samoyeden und Alt Englischer Schäferhund vor.


Wie sollte ein Hund mit Lebershunt ernährt werden?

am Beispiel eines 20 kg schweren Hundes:

Fütterungsmenge ca. 400 g bei 20 kg KGW

Tierischer Anteil :

Pansen/Blättermagen 100 – 150 g

Knochen/Knorpel 40 g

pflanzlicher Anteil:

Gemüse*: 100 – 150 g

Obst**: 50 g (1-2 mal wöchentlich)

Kohlenhydrate:

Nudeln/Kartoffeln : 150-200 g

Molkereierzeugnisse mit moderaten Eiweißgehalt:

Dickmilch, Joghurt

*eiweißarmes Gemüse: Möhren, Fenchel, Blattsalat Gurken, rote Bete, Sauerkraut (Hülsenfrüchte und Kohlarten bitte meiden)

**eiweißarmes Obst : Apfel, Birne, Melone, Erdbeere,  (Ananas, Trockenfrüchte und Hagebutten bitte meiden)


Warum ist beim Lebershunt die Fütterung mit Pansen und Blättermagen besser als mit reinem Muskelfleisch?

Die beste Art der Ernährung ist die Versorgung mit allem was der Körper benötigt, ohne die Leber unnötig zu „beanspruchen“. Die Leberleistung wird hauptsächlich bei der Verstoffwechselung von Eiweißen gefordert – hier insbesondere bei der Umwandlung von den „Reststoffen“, die dabei „übrig“ bleiben. Das ist bekannter Weise das Ammoniak, welches normalerweise nach Umbau zu ausscheidefähigem, ungiftigem Harnstoff wird. Kann die Leber diese Funktion nicht übernehmen, vergiftet sich der Körper selbst – es kommt zu beschriebenen Problemen.

Nun gibt es „essentielle Aminosäuren“ – also Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, die also über die Fütterung bereitgestellt werden müssen. Diese zum Leben benötigten wichtigen Eiweiße finden wir hauptsächlich in hochwertigem Muskelfleisch. Dieses ist zwar aufgrund der essentiellen Aminosäuren als „hochwertiger“ einzustufen, muss jedoch aufwändig von der Leber in einzelne Eiweiße zerlegt und wieder zu den „nicht essentiellen“ Aminosäuren aufgebaut werden, die der Körper selbstverständlich auch benötigt.

Bei diesem Umbau fallen Einzelaminosäuren an, die als Ammoniak – also als „Reststoffe“ enden.

Die „nicht essentiellen Aminosäuren“ werden entweder aus der Nahrung aufgenommen oder über den Abbau von körpereigenem Eiweiß zur Verfügung gestellt. Diese Bereitstellung über den Abbau von körpereigenem Eiweiß ist bis zu einem gewissen Maße gewollt, da der Körper sich immerzu selbst erneuert und repariert (Zellerneuerung).

Die „nicht essentiellen Aminosäuren“ werden z.B. durch  Pansen und Blättermagen von Wiederkäuern in hervorragender Verfügbarkeit – in einer Form, die der Körper trotz eingeschränkter Leberleistung gut verwerten kann – geboten. Soll heißen: es muss kein aufwendiger Umbau der Eiweiße erfolgen. Zwar enthalten diese Innereien nur geringe Mengen an „essentiellen Aminosäuren“, diese reichen zur Ernährung jedoch vollkommen aus.

Die beste Art der Ernährung ist aus diesem Grunde die moderate Versorgung des Hundes mit Pansen und Blättermagen.

Kreuzbandriss

Kreuzbandriss bei Hunden

Eine falsche  Bewegung oder zu viel Belastung und schon ist es passiert, das Kreuzband reißt.

Ein Kreuzbandriss ist beim Hund nichts Seltenes und tritt leider immer öfter auf.  Wird dieser nicht rechtzeitig erkannt und fachgerecht versorgt, kann das Kniegelenk dauerhaften Schaden nehmen und die Beweglichkeit des Hundes einschränken.


Das Kniegelenk ist das wichtigste Gelenk des Hundes, um sich kräftig und effizient fortzubewegen. Entsprechend hoch sind die Kräfte, die an diesem Gelenk wirken und die Bänder, Sehnen, Knorpel und Muskeln stark beanspruchen. Im Knie gibt es zwei Kreuzbänder das vordere und das  hintere, diese verbinden den Ober- und den Unterschenkel mit einander. Viele Hunde besitzen außerdem eine erblich bedingte Veranlagung zu anatomischen Fehlstellungen, die durch äußere Faktoren, z.B. Übergewicht, begünstigt werden können. Am häufigsten betroffen ist das vordere Kreuzband, das oft mit dem Riss des hinteren Kreuzbandes ein her geht.  Das hintere Kreuzband allein reißt nur sehr selten.

Durch diese beiden Kreuzbänder bekommt das Kniegelenk Stabilität und verhindert so eine Verschiebung des Ober- gegen den Unterschenkel nach vorne oder hinten.  Bei einem (vollständigen) Kreuzbandriss wird das Kniegelenk instabil und häufig kommt es zu Meniskusschäden.  Dies bedeutet, dass sich der Unter- und der Oberschenkel  gegeneinander verschieben lassen, eine sogenannte Schublade ist auslösen.  Die Hunde zeigen beim Kreuzbandriss eine hochgradige Lahmheit. Oft setzen sie das Bein nicht mehr auf oder stehen nur auf den „Zehenspitzen“.


Beim Hund ist eine operative Therapie oft unumgänglich. Dazu gibt es verschiedene Operationstechniken.

Zum einen kann das gerissene Kreuzband  durch ein künstliches ersetzt werden, zum anderen gibt es die Kapselraffung, bei denen durch Maßnahmen außerhalb des Kniegelenks die Wirkung der Kreuzbänder ersetzt wird. Diese Techniken werden allerdings eher bei kleineren Hunderassen durchgeführt.

Um während dieser Zeit Ihren Hund zu unterstützen, empfehlen wir ein natürliches Ergänzungsfuttermittel. Dabei sollte auf Inhaltsstoffe wie Hagebutte und Weidenrinde geachtet werden. Hagebuttenschalen zeichnen sich durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C, Pektinen, Fruchtsäuren und Carotinoiden aus. Vitamin C ist von großer Bedeutung für die Kollagenbiosynthese und damit für die Festigkeit von Knochen und Knorpel. Durch die ausgewählte Kombination mit dem in der Weidenrinde enthaltenen Salicin können solche Ergänzungsmittel eine natürliche, ernährungsbedingte Unterstützung sein.

Ein weiteres, natürliches „Wundermittel“ für die Gelenke, ist die Grünlippmuschel. Die durch die Grünlippmuschel bereit gestellten Glycosaminoglykane sind natürlicher Bestandteil der Synovia (Gelenkschmiere) und stellen so wichtige Bausteine für ein natürlich ausgeglichenes Wachstum zur Verfügung. Dies bietet sich besonderes bei der Aufzucht großer Rassen an. Dort kann es unter bestimmten Umständen zu ernährungsbedingten Mangelerscheinungen im Wachstum kommen und zu Knochen- und Gelenkproblematiken.

Krampfanfälle

Krampfanfälle?

Nicht immer ist es Epilepsie

Krampfanfälle können unterschiedliche Ursachen haben. Gerade bei Border Collies werden diese oft zu schnell als Epilepsie abgetan. Ein Auslöser der Krampfanfälle kann ein Gendefekt sein, der ähnliche Krankheitssymptome hervorrufen kann, das sogenannte Imerslund-Grasbeck Syndrom (IGS) oder intestinale Cobalamin-Resorbstionsstörung. Dieses ist eine metabolische Störung, die sich durch einen Vitamin B12 Mangel äußert. Die betroffenen Hunde sind nicht in der Lage Vitamin B12 (Cobalamin kurz CbI) selbst zu produzieren.


Ein Welpe wird mit einer Cobalamin-Reserve in der Leber geboren. Wenn er das Cobalamin aber nicht aus der Nahrung heraus gewinnen  kann, wird diese Reserve sehr schnell verbraucht sein. Es gibt zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Bei der einen treten erste klinische Symptome bereits in der 6. – 12. Lebenswoche auf. Bei der anderen treten die ersten Auffälligkeiten zwischen dem 8. und 42. Lebensmonat auf. Es können allerdings auch weitere Ursachen zu einem Vitamin B12 Mangel führen, die nicht Genetisch bedingt sind. Die falsche Fütterung, eine Darmerkrankung und auch eine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion können dies sein.


Allgemeine Symptome neben den Anfällen können Durchfall, Inappetenz, einen schlechten körperlichen Zustand und Wachstumsstörung sein. Vitamin B12 (Cobalamin) ist besonders wichtig für die Funktion des Nervensystems und gesunde Blutbildung, obwohl ein Mangel an Cobalamin die meisten Organe mit Zellerneuerung betrifft. Seit 2014 bieten unterschiedliche Labore den Gentest für Border Collies an.

Kotfressen

Kotfressen – Koprophagie

Stürzt sich der Hund während des Spaziergangs auf die Kothaufen seiner Artgenossen oder gräbt Katzenkot aus, um ihn zu verspeisen, ist das Herrchen oftmals nicht begeistert. Auch manch ein Pferdebesitzer mag seinen vierbeinigen Gefährten gar nicht mehr mit zum Stall nehmen, weil dieser sich dort auf die Hinterlassenschaften des Reittiers stürzt.

Gehört auch Ihr Hund zu den Kotfressern oder wie der griechische Fachbegriff es ausdrückt, Koprophagen, möchten Sie sicherlich wissen, ob Sie etwas dagegen tun können und vor allem was.


Es gibt natürliche Situationen, in denen Hunde Kot fressen. Welpen beispielsweise fressen zuweilen Kot, um ihre Darmflora aufzubauen. Dies gibt es nicht nur bei Hunden, sondern kommt auch in anderen Bereichen der Tierwelt vor, wie beispielsweise bei Pferden, deren Fohlen die Äppel der Mutter aus demselben Grund wie die Welpen fressen.

Auch Hündinnen fressen zum Beispiel den Kot ihrer Welpen, um das Nest sauber zuhalten.


Dennoch gibt es viele ausgewachsene Hunde, von denen man meinen sollte, dass Sie keinen Grund haben, den Kot anderer Hunde, Katzen, Pferde oder gar ihren eigenen zu fressen. Hat Ihr Hund keinen kritischen Hintergrund, wie zum Beispiel ein Leben im Zwinger ohne Auslauf, womöglich mit zu wenig Nahrung oder ähnliches, dann ist das Kotfressen keine psychische Störung oder gar doofe Angewohnheit, wie häufig angenommen wird, sondern ein Mangel an gewissen Nahrungsbestandteilen! Und auch wenn Ihr Hund ein Straßenhund war oder aus schlechten Verhältnissen kommt, ist ein Blick auf die Nahrung manchmal dennoch hilfreich.


Kotfressen – nicht nur Ekelfaktor, sondern auch eine gewisse Gefahr

Natürlich ist es furchtbar ekelig, wenn ein Hund Fäkalien frisst. Vielleicht ist es noch ein Unterschied, ob er menschliche oder seine eigenen Fäkalien frisst oder ob es sich um Pferdeäppel oder Kaninchenköttel handelt, doch leider ist der Ekel nicht das einzige Problem.

Der Hund sucht sich erfahrungsgemäß zwar eher „frische“ und auch festere oder gefrorene Haufen, die er verspeist und geht eher nicht an breiige Fäkalien oder gar an Durchfall, was vermuten lässt, dass er sich schon eher „gesunden“ Kot aussucht, aus dem er seinen Nutzen ziehen kann. Trotzdem besteht für den Kot fressenden Hund eine große Gefahr, Rückstände von Medikamenten oder Wurmkuren (Pferdeäppel) aufzunehmen, die für Ihn verhängnisvoll sein können. Außerdem ist die Möglichkeit einer Übertragung von Parasiten und Krankheiten nicht zu unterschätzen.


Was frisst der Hund?

Vielleicht hängt Ihnen das ewige Gerede über gewisse Ernährungstheorien schon zum Hals raus. Doch warum wird gerade darüber so viel diskutiert? Genau, eine gute Ernährung ist das A und O für den gesunden Hund. Man braucht auch gar keine komplizierten Vorgänge beachten, sondern ganz einfach einen Blick auf den Ursprung des Hundes werfen.

Würde der Hund in der freien Natur leben, müsste er sich seine Nahrung fangen. Natürlich hat sich der Organismus des Hundes in der Zeit, in der er in Symbiose mit dem Menschen lebt, teilweise an andere Nahrungsbedingungen angepasst, jedoch ist der grundsätzliche Nahrungsbedarf geblieben. Bestehen Störungen in der Versorgung mit Mikroorganismen oder Mikronährstoffen, zeigen Hunde Auffälligkeiten.

  • Eine Störung der Darmflora kann man unter anderem erkennen durch
    • Kotfressen
    • Ausgraben und Fressen tiefliegender Wurzeln
  • Einen Mangel an Mikronährstoffen und Spurenelementen kann man unter anderem erkennen durch
    • Fressen von Erde
    • Ablecken, Fressen von Steinen
    • Ablecken, Knabbern an Wänden/Putz
  • Eine Übersäuerung des Magens, eine übermäßige Produktion von Magensäure zeigt sich durch
    • Grasfressen mit anschließendem Übergeben
    • Vermehrten Schmatzen und Lecken

Und der Magen-Darm-Trakt ist nur ein Teil des Organismus und des Gesamtstoffwechsels Ihres Hundes. Als erstes Glied bei der Verarbeitung von Nahrung hat er eine wichtige Aufgabe. Nicht umsonst heißt es „die Gesundheit liegt im Darm“. Denn wenn hier schon Probleme vorliegen, sind Hautprobleme, Allergien, Gelenkprobleme etc. nicht mehr weit.


Störung der Darmflora – Warum?

Nährstoff- und Energiebedarf gestalten sich auch beim Hund individuell nach Alter, Rasse bzw. Größe, Aktivität und Lebenssituation. Doch egal, wie der Hund ernährt wird, eins sollte beachtet werden: Der Hund kann seine Darmflora nicht selbst halten und bilden, im Gegensatz zum Beispiel zum Pferd. Er ist darauf angewiesen Enzyme und Mikroorganismen über seine Nahrung aufzunehmen, was sich im Zeitalter der Domestizierung schwierig gestaltet. Kaum ein Fertigfutter kann Ihrem Hund die nötigen Enzyme bieten, die er zum Spalten von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten benötigt. Nicht nur das Verdauungssystem leidet darunter, sondern auch das Immunsystem.

Weil er über seine Nahrung nicht entsprechend versorgt wird, sucht sich der Hund andere Wege um an „ein Stück Darmflora“ zu gelangen und nimmt beispielsweise Kot auf, vergleichbar mit dem Welpen, der seine Darmflora erst bilden muss und bei dem dieses Verhalten normal ist. Bei dem adulten Hund ist es das jedoch nicht. Auch das Ausgraben tiefliegender Wurzeln kann auf einen solchen Mangel hinweisen.

Desweiteren hat eine Studie aus dem Jahr 1981 herausgefunden, dass Hunde, die unter Koprophagie leiden, häufig einen Mangel an Thiamin, also Vitamin B1 aufweisen.


Nahrung optimieren

Wie bei vielen Problemen, die Hund so haben kann, ist eine falsche Fütterung häufig die Ursache.

Frisst der Hund Kot, gilt es, die Nahrung mit Mikroorganismen aufzuwerten. Hierzu eigenen sich besonders fermentierte Kräuter, Wild- und Gewürzpflanzen. Durch die Fermentation vermehren sich die probiotischen Mikroorganismen und produzieren dabei wertvolle Stoffe wie zum Beispiel Milchsäure, Antioxitantien, Enzyme und Vitamine. Joghurt hat nicht den gleichen Effekt und wird auch nicht von allen Hunden vertragen. Auch eine Fütterung von Pansen deckt den Bedarf oft nicht ab. Hier kommen Fleischqualität, Schlachttierqualität und so weiter ins Spiel.

Bei einer größeren Mangelsituation kann es manchmal sinnvoll sein, die Darmflora erst zu bereinigen und dann mit einem Aufbau zu beginnen. Auch hier sind natürliche Nahrungsergänzungen sinnvoll. Der Aufbau sollte über etwa vier bis sechs Wochen erfolgen.

Um einen gesunden Hund zu unterstützen, der noch keine Probleme aufweist, bietet sich eine Fütterung ein bis zwei Mal in der Woche an.


Generell ist eine naturnahe Ernährung zu bevorzugen. Fertigfutter bieten oftmals eine komplett andere Nährstoffzusammensetzung, als der Hund sie braucht. Während sie häufig zu wenig Protein, zu wenig Fett und zu viele Kohlenhydrate enthalten, werden Ihnen dann auch noch synthetische Zusatzstoffe zugeführt. Zum einen, um sie haltbar zu machen, zum anderen, um die fehlenden Stoffe auszugleichen, die den eigentlichen Inhaltsstoffen fehlen, weil sie zu wenig enthalten sind und dann auch noch extremer Erhitzung ausgesetzt sind, was die Nährstoffe im Großen und Ganzen zerstört.

Deshalb ist die Fütterung eines hochwertigen kaltgepressten Futters, frei von synthetischen Zusatzstoffen zu bevorzugen.

Noch besser ist es, den Hund zu barfen oder alternativ auf qualitativ hochwertige Fleischdosen zuzugreifen und sie mit entsprechenden natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln aufzuwerten. Es ist vor allem auch zu beachten, dass hauptsächlich Innereien die entsprechenden Nährstoffe zu Hauf enthalten. Deshalb ist eine ausgewogene Mischung von Muskel- und Organfleisch, sowie Knochen und Knorpel anzuraten, damit der Hund alle Nahrungsbestandteile bekommt, die er benötigt.

Da auch die Masttiere, die zur Futterverarbeitung herangezogen werden nicht dem wildlebenden Beutetier entsprechen, ist es sinnvoll an eine Nährstoffergänzung zu denken. Denn nur wenn Ihr Hund auch mit allen wichtigen Mikronährstoffen und Spurenelementen versorgt ist, kann er seine Gesundheit erhalten. Auch hier sind natürliche Quellen die erste Wahl, da sie für den Organismus schnell verfügbar und gut zu verarbeiten sind und den Körper sowie seine Entgiftungsorgane nicht belasten. Lesen Sie auch Informationen zum Thema Mineralstoffe.

 

Übergewicht

Übergewicht bei Hunden

Hund und Rund = Ungesund

Immer häufiger begegnet man Hunden, die eindeutig zu viel Gewicht mit sich herumschleppen. Die Entwicklung hin zum Übergewicht macht auch vor dem 4-beinigen Freund des Menschen nicht halt.

Oft liegt es daran das die Hunde nicht „satt“ werden und uns mit Ihrem Dackelblick um den Finger wickeln. Dann gibt es schon mal hier und da ein Leckerli, eine Extra Portion vom Futter oder im schlimmsten Fall die Fleischwurst, da diese ja sowieso weg muss.


Sättigen Sie Ihren Hund auf natürliche Weise

WIE? Ganz einfach mit Flohsamenschalen

Flohsamenschalen sind eine reichhaltige Quelle für lösliche Ballaststoffe, welches es in Pulverform gibt. Das Pulver quillt in Verbindung mit Wasser zu einem Vielfachen seines ursprünglichen Volumens auf. So genannte Schleimpolysachharide befinden sich in den Schalen der Samen und sind für das ausgeprägte Quellverhalten und die hohe Wasserbindung zuständig. Diese Schleimstoffe erhöhen auf natürliche Weise das Futtervolumen und sind so hervorragend für leichtfuttrige Hunde als Sättigungsbeilage geeignet. Ein weiterer positiver Effekt ist die Erhöhung des Kotvolumens, was eine Unterstützung bei immer wiederkehrenden Problemen mit den Analdrüsen sein kann. Lösliche Ballaststoffe wie sie in den Flohsamen vorhanden sind, sind auch für empfindliche Hunde geeignet.


Harnsteine und Harngrieß / Blasengrieß

Probleme beim Harnlassen, Schmerzen, Unruhe, häufiges Absetzen von tröpfchenweisem, vielleicht sogar blutigem Urin. Die Anzeichen für Probleme mit der Harnblase können vielseitig sein.

Blasengrieß und Blasensteine kommen sehr häufig bei Hunden und Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen vor.

Als häufigste Form sind hierbei wohl die Struvit- oder Oxalatsteine (Kalziumoxalat) zu nennen. Urat- und Zystinsteine sind dagegen eher selten zu finden.

Durch eine mikroskopische Untersuchung des Urins kann leicht festgestellt werden, um welche Form von Blasengrieß es sich handelt. Es kann auch untersucht werden, ob sich Blut im Urin befindet. Das Vorhandensein von Blut deutet auf eine Blasenentzündung hin. Diese Entzündung entsteht durch den Blasengrieß: der Grieß beschädigt die Blasenwand, sodass diese empfindlicher für Entzündungen wird.

Da der pH-Wert des Urins oftmals schon Aufschluss auf die Art der vorhandenen Steine geben kann, ist seine Messung Standard und oftmals der erste Schritt in der Tiermedizin.

Der pH-Grad gibt an, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist, in diesem Fall der Urin. Die pH Skala geht von 0 bis 14.

  • ein pH-Wert niedriger als 7 zeigt, dass der Urin sauer ist
  • Urin mit einem pH-Wert von 7 ist neutral
  • Urin mit einem pH-Wert über 7 ist basisch oder alkalisch

Bei einem pH-Wert unter 7 entsteht normalerweise Oxalat und bei einem pH Wert über 7 Struvit. In einigen wenigen Fällen kann es auch umgekehrt sein. Der pH Wert gibt also einen Hinweis darauf welche Art Grieß vorhanden ist; aber er gibt keine endgültige Sicherheit.


Entstehung von Blasengrieß und Blasensteinen

Als häufigste Ursache bei der Entstehung von Grieß- und Steinen ist eine falsche Ernährung zu nennen. Diese führt zu einer Übersättigung des Urins mit Salzen und in Folge darauf zu einer Entstehung von Kristallen. Eine artgerechte Ernährung besteht immer aus an die Tierart angepassten, hochwertigen Proteinquellen. Synthetische Stoffe in Form von Vitaminen oder Geschmacksverstärkern haben in einem artgerechten Futter nichts zu suchen.

Bei Hunden ist die Frischfleischernährung zu bevorzugen. Ebenso spielt die Häufigkeit der Fütterung eine große Rolle. Mit jeder Mahlzeit schwankt der PH Wert und genau diesen gilt es bei empfindlichen Hunden möglichst konstant zu halten. Aus diesem Grund sollte nicht öfter als 2 mal am Tag gefüttert werden.

Frisches Trinkwasser sollte immer zur freien Aufnahme vorhanden sein. Wenn sich zu viele Salze im Urin befinden, können sich Kristalle bilden, die allmählich immer größer werden. Häufig haften sich die Salzkristalle an organisches Material, das sich von Natur aus bei Mensch und Tier im Urin befindet, wie Zellmaterial und Blutreste. Dadurch entstehen Strukturen, die immer weiter wachsen können und sich von Grieß über Kristalle bis hin zu Steinen entwickeln.

Nicht selten bleibt Harngrieß eine ganze Zeit lang unentdeckt. Oft kann er noch über den natürlichen Weg den Körper verlassen und bereitet keine, bis geringe Probleme. Eine plötzlich auftretende Stresssituation kann jedoch dazu führen, dass plötzlich eine erhöhte Grießmenge ausgeschieden wird und die Beschwerden können schlimmer werden.

Blasengrieß und Blasensteine können beim Hund verschiedene Beschwerden verursachen. Welche Beschwerden letzten Endes auftreten und zu sehen sind, hängt stark von der Größe und der Position des Grießes bzw. der Steine ab. In der Harnblase z.B. kann es zu einer Verstopfung des Ausgangs kommen. Die Blase kann nicht mehr vollständig entleert werden und es kommt zu einem Harnrückstau der Nieren. Als Folge sind die Hunde oft schlapp, haben keinen Appetit, erbrechen, werden unsauber und versuchen kleinere Mengen Urin abzusetzen.



Futter und Blasengrieß

Auf Nachfrage wurde festgestellt, dass diese Tiere oft mit Trockenfutter gefüttert wurden. Gerade bei Tieren die zu Grieß und Harnsteinen neigen oder die aufgrund ihrer Herkunft stark gefährdet sind, sollte deshalb auf eine Fütterung mit Trockenfutter verzichtet werden.

Für Hunde empfiehlt sich hier das Barfen, d.h. eine Fütterung mit rohem Fleisch und Fisch unter Zugabe von Gemüse, Obst und essentiellen Fettsäuren in Form von kaltgepressten Ölen. Aufgrund dieser artgerechten Ernährung ist der Organismus eher in der Lage den Urin im pH-Wert optimierten Bereich zu halten und Salze auszuscheiden.

Zahnprobleme

Gesunde Zähne

Ernährung fängt im Maul an und zwar durch das Zerkauen/Zermahlen von Nahrung. Hierfür braucht der Hund gesunde Zähne.


Einige Informationen vorab:

  • Die Zähne sitzen im Zahnfleisch. Der Zahn besteht aus Zahnkrone, Zahnhals und Zahnwurzel. Die Zahnkrone wird vom Zahnschmelz gebildet, der als einziger Teil des gesunden Zahns sichtbar ist und das Zahnbein umschließt. Dieses wiederum umschließt das Zahnmark. In diesem liegen die Nerven- und Blutgefäße. Die Zahnwurzel wird bis zum Zahnhals vom Zahnzement und der Wurzelhaut umschlossen. Die Zahnwurzel sitzt im Knochen.
  • Zähne von Säugetieren sind zum großen Teil aus Dentin aufgebaut. Dies ist eine knochenähnliche Hartsubstanz, die zu etwa 30% aus einer zellfreien Grundsubstanz, in der sich Glykoproteine befinden, aufgebaut ist. In diese Grundsubstanz sind Kollagenfasern und anorganische Substanzen wie z.B. Hydroxylapatit und Fluorapatit, sowie Carbonate, Magnesiumsalze und Spurenelemente eingelagert. Das Dentin ist bei der Zahnkrone vom Zahnschmelz überzogen. Zahnschmelz besteht zu bis zu 97% aus anorganischen Bestandteilen, vor allem aus Hydroxylapatit, wodurch er die härteste Körpersubstanz ist. Im Bereich der Zahnwurzel wird das Dentin vom Zahnzement bedeckt. Dabei handelt es sich um ein Knochengewebe, welches von Bindegewebe und Wurzelhaut umschlossen ist.
  • Das Milchgebiss des Hundes besteht aus 28 Zähnen, zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat findet der Zahnwechsel statt. Das Gebiss eines ausgewachsenen Hundes besteht aus 42 Zähnen.

Was gefährdet den Zahn:

  • Plaque lagert sich dort am Zahn an, wo der Zahn nicht durch natürliche oder künstliche Reinigung belagfrei gehalten wird.
  • Plaque oder Zahnbelag besteht aus mehreren Schichten, enthält Speisereste mit Eiweißen, Kohlenhydraten, Phosphaten und Mikroorganismen.
  • Mikroorganismen bilden als Stoffwechselprodukte z.B. Säuren oder auch Schwefelverbindungen, welche dann z.B. Zahnschmelz und Dentin schädigen können oder für einen unangenehmen Maulgeruch sorgen.
  • Plaque kann der Vorläufer für Zahnkaries, Parodontitis und Gingivitis sein.

Folgen:

 

Im Maul erkennbar spätere Folgen
– unangenehmer Maulgeruch – Gewichtsabnahme
– Zahnfleischbluten

– Zahnfleischentzündungen

– Zahnschmerzen

– Zahnkaries

– Störungen im Stoffwechsel und im

Bereich Herz, Lunge und Niere durch das

Abschlucken der Bakterien bzw. der

toxinen Stoffwechselprodukte, die diese

produzieren

– Zahnstein
– Zahnverlust


Lösungsansätze:

Die Grundlage der Gesundheit des Tieres und auch der Zahngesundheit bildet eine möglichst naturnahe und artgerechte Fütterung, am Besten frei von synthetischen Zusatzstoffen. Das BARFEN, also biologisch artgerechtes Füttern, orientiert sich an der Nahrung eines in Freiheit lebenden Wolfes. Gefüttert werden rohes Fleisch, Knochen, sowie Innereien, Pansen, Blättermagen und Obst/Gemüse. Das BARFEN ist wohl die artgerechteste Fütterungsweise eines Hundes. Durch das Abreißen kleinerer Fleischstücke reinigt z.B. der Hund seine Zähne und da die Einzelkomponenten der Fütterung selbst ausgewählt werden, können sämtliche synthetischen Zusatzstoffe komplett vermieden werden. Falls eine Ernährung mit Fleisch nicht gewollt oder möglich sein sollte, empfehlen wir eine Umstellung auf kaltgepresstes Trockenfutter. Diese speziellen Futtermittel sind im Gegensatz zu extrudierten Futtermitteln nicht vorverdaut, sondern kaltgepresst zu festen Brocken verarbeitet worden, was eine fütterungsbedingte Zahnreinigung unterstützen kann.

Bewegungsstörungen

Während es vor 20-30 Jahren kaum zu Bewegungsstörungen der Hunde kam – mit Ausnahme bei sehr alten Hunden – sind in der heutigen Hundezucht ED, HD, Spondylose etc. in aller Munde. Hier stellt sich die Frage was sich in der Ernährung im Gegensatz zu den Zeiten vor der Verfütterung der ersten, künstlich hergestellten Fertigfutter geändert hat.

Bei näherer Recherche zu den Inhaltsstoffen der meisten Fertigfutter können wir feststellen, dass die Palette der als notwendig angesehenen Stoffe stetig gewachsen ist. Die Mindestmengen unterliegen immer wieder notwendigen Korrekturen.


Folgende aufgeführte Beispiele sollen die Problematik verdeutlichen:

Jahrelang wurde uns Hundehaltern von der Futtermittelindustrie eingetrichtert, dass das Ca/Ph-Verhältnis extrem wichtig sei und genauestens eingehalten werden müsse – weshalb natürlich
kein Laie seinen Hund wirklich ausgewogen füttern könne. Das kann man nur mit dem von Fachleuten perfekt zusammengestellten Futter.

Laut NRC (National Research Council), der in diesen Dingen weltweit führenden Behörde, lag der Ca-Bedarfswert für Hunde bei 100 mg Ca/
Kg Körpergewicht/Tag. Vor einiger Zeit hat man den Bedarfswert für Ca aber so mal eben um die Hälfte gesenkt, d.h. man rechnet jetzt mit einem Bedarf von 50(-80)mg Ca/Kg/Tag. Die Werte für Phosphor wurden aber nicht geändert.

Wie kann das sein?

Was ist nun mit dem viel beschworenen, so immens wichtigen Ca/Ph-Verhältnis? Das kann doch nun nicht mehr eingehalten werden! Die Auskunft der Behörde war lapidar: Das sei nicht mehr wichtig.

Ein Mangel an Vitamin A führt zu Wachstumsstörungen, einer erhöhten Anfälligkeit für infektiöse Krankheiten und einer Störung am Knochenwachstum. Andererseits können langfristig überhöhte Vitamin-A-Gaben Gesundheitsstörungen verursachen (geringe Gewichtszunahme, Übererregbarkeit, Abbau von Knochensubstanz, Hyperkaliämie (zu viel Kalium im Blut),
Frakturneigungen (Knochenbrüche).

Zu hohe Dosen an Vitamin A führen zu Knochenzubildungen auf den Wirbelknochen der Wirbelsäule. Zu allem Überfluss speichert der Körper dieses Vitamin in der Leber – extrem hohe Gaben an Vitamin A können sogar toxisch (giftig/tödlich) sein.

Vitamin- A (Retinol) kann bei Schwangeren ab 25 000 I.E. täglich zu Fehlbildungen im Gesicht des Kindes führen, aber es gibt normale Vitamintabletten mit 30 000 I.E. Der europäische Verbraucherschutz hat die Höchstwerte an Vitamin A im Nutztierfutter 2009 halbiert! Um Schwangere vor zu hoher Vitamin A-Belastung durch die aus diesen Tieren gewonnenen Lebensmittel zu schützen. An Nagetieren und Primaten konnte im Tierexperiment auch gezeigt werden, dass eine überhöhte Vitamin-A Zufuhr ebenfalls zu fetalen Missbildungen führt.

Aus diesem Grund gibt es Hersteller von rein natürlichen Futterzusätzen, deren Rohstoffe nur Provitamin- A (ß-Carotin) enthalten. Durch das rein natürliche Provitamin A (=ß-Carotin, die natürliche Vorstufe des Vitamin A) kann keine Vitamin-A Hypervitaminose (inkl. teratogener Wirkungen) ausgelöst werden. Es gibt eine Vielzahl an Studien, die mit absoluter Sicherheit die erhöhte Gabe von synthetischen Vitaminen als äußerst schlechte Art der Ernährung entlarven.



Erst in den letzten Jahren führten Wissenschaftler eine ganze Reihe von kontrollierten Studien durch – und erschraken über die Ergebnisse. Zwei große Erhebungen, die SELECT-Studie und die CARET-Studie, mussten die Forscher sogar abbrechen, da in den Vitamingruppen mehr Menschen erkrankten und an Krebs starben als in den Kontrollgruppen.

Allem Anschein nach ist es bis heute nicht gelungen den Königsweg zur besten Ernährung zu finden. Vielleicht liegt der Schlüssel zum Erfolg in einer rein natürlichen Versorgung – frei von synthetischen Vitaminen, Lockstoffen, Aromen und Co. Während natürliche Vitamine in schützenden Strukturen aus Bioflavonoiden und Co. eingebettet sind, liegen synthetische (künstliche Vitamine) in freier Form vor. Bei Bedarf werden bei einer rein natürlichen Fütterung Vitamine durch ein ausgeklügeltes System mit Hilfe von Enzymen und anderen Hilfsstoffen „aufgeknackt“ und resorbiert. Bei einem Überangebot oder nach Deckung seines Bedarfs lässt der Organismus die Vitamine samt seiner Ummantelung passieren – es kommt zu keiner weiteren Vitaminaufnahme.

Im Gegensatz dazu liegen die synthetischen Vitamine in hochaufgeschlossener Form zur sofortigen Resorption vor. Eine Bedarfskontrolle entfällt und es kommt zu einer „Zwangsresorption“. Dieses Unterlaufen der natürlichen Kontrolle kann zu einer Hypervitaminose (Vitaminüberversorgung) als auch zu schweren Stoffwechselbelastungen führen. Denn alles was dem Organismus ohne Bedarf
zugeführt wird, muss aufwendig über Leber und Niere wieder umgebaut und ausgeschieden werden. Auch stehen diese „nachgemachten“ Mikronährstoffe immer mehr unter Verdacht, hormonellenzymatische Vorgänge im Organismus zu unterlaufen und die Stoffwechselfunktionen nachhaltig zu stören. So läuft z.B. die starke Zunahme vieler Stoffwechselentgleisungen auch zeitlich parallel mit dem vermehrten Aufkommen vitaminisierter und mineralisierter Futter für unsere Tiere.

Epilepsie

Informationen zu epileptischen Anfällen beim Hund

Immer häufiger erkranken Hunde an Epilepsie. Mittlerweile sind es schon ca. 4 % aller Hunde, die unter den Krampfanfällen leiden.

Die Anfälle können zu jeder Tages- und Nacht­zeit auftreten, beim Spaziergang, in der Wohnung oder beim Hundetraining – ohne ersichtlichen Grund oder Vorwarnung.

Im besten Falle bleibt es bei einem einzigen Krampfanfall. Jedoch zeigen die Rückmeldungen der Besitzer, dass sich die Anfälle in Zukunft häufen.

Wir unterscheiden 3 verschiedene Arten der Epilepsie:

– Idiopathische Epilepsie

– Symptomatische Epilepsie

– Kryptogene Epilepsie


Idiopathischen Epilepsie

Bei der idiopathischen Epilepsie liegen keine morphologischen (geweblichen), sondern funktionelle Hirnveränderungen vor, die in der Regel zu synchronen Entladungen beider Großhirnhälften führen. Somit ist das Gleichgewicht zwischen Erregung und Hemmung gestört.

Diese Art des Anfalls kommt häufig bei Mensch und Hund vor.

Hier können alle Hunderassen betroffen sein, auch Mischlinge. Die Anfälle treten meist im Alter von 1-4 Jahren auf, einige Tiere können aber auch früher oder später erkranken.

Bei einigen Hunderassen zeigt die Vorkommenshäufigkeit, dass diese Form der Epilepsie genetisch bedingt oder mitbedingt sein kann. Bei einigen Rassen wurde die genetische Disposition nachgewiesen.

Idiopathische Anfälle treten häufig aus dem Schlaf und Ruhezustand, selten aus der Bewegung heraus auf. Die Anfallsfrequenz kann erheblich variieren und nimmt unbehandelt mit der Erkrankungsdauer zu.

Bei einigen Rassen kommen auch gehäuft Serienanfälle (direkt hintereinander folgende Anfälle) vor, wie z.B. bei Schäferhunden, Settern, Cockern und Pudeln.

Die Hunde sind zwischen den Anfällen klinisch unauffällig.


Symptomatische Epilepsie

Bei der symptomatischen Epilepsie liegen angeborene oder erworbene strukturelle Hirnveränderungen zugrunde. Diese können Folgen von Entzündungen, eines Schädelhirntraumas oder anderer Hirnerkrankungen sein. Diese Erkrankungen sind zwar meist abgeheilt, jedoch haben sie eine erhöhte Entladungsbereitschaft hinterlassen.

Anfälle in Ruhe und Schlaf sind oft geringer ausgeprägt. Bei akuten und/oder fortschreitenden Hirnerkrankungen kommen neben den Anfällen weitere neurologische Symptome vor, die im Erkrankungsverlauf deutlich hervortreten bzw. weiter zunehmen.


Kryptogene Epilepsie

Unter der kryptogenen Epilepsie versteht man Anfälle die nicht eindeutig unter der idiopathischen oder symptomatischen Form zuzuordnen sind. Bei dieser Anfallsart gibt es keine organischen Ursachen. Hier spricht man von einem „verborgenen Gehirnschaden“.

Epileptische Anfälle kommen nicht nur bei Epilepsien oder Hirnerkrankungen vor, sondern auch bei inneren Erkrankungen, Stoffwechselstörungen (Unterzuckerung), Herzrhythmusstörungen, stark gestörter Leberfunktion und Vergiftungen die auf den Hirnstoffwechsel wirken.


Die meisten Anfälle bei Hunden bezeichnet man als generalisierte tonisch-klonische Anfälle (etwa 80 %), auch unter dem Namen „Grand mal-Anfälle“ bekannt.

Manche Hunde zeigen schon Tage vor diesem Anfall eine leichte Wesensveränderung, die nur dem Besitzer auffällt. Die Anfälle können schlagartig einsetzen, ohne dass dem Tier vorher etwas anzumerken ist. Einige Minuten vor dem Anfall werden die Hunde unruhig und ängstlich. Sie suchen bei ihrem Besitzer Schutz oder verkriechen sich. Andere Hunde zeigen ein wackeliges Gangbild (dem Hahnentritt ähnlich), jaulen oder bellen.

Ein Anfall kann einige Sekunden bis Minuten dauern.

Nach dem Krampfanfall wirkt der Hund meist desorientiert, ruhelos und ist wackelig auf den Beinen. Dieses „Nachstadium“ kann sich Minuten bis Stunden hinziehen. Viele Hunde haben starken Hunger und Durst oder müssen sich lösen (Kot und Urin absetzen).


Wie verhalte ich mich während eines Anfalls?

Wenn Sie merken, dass sich bei Ihrem Hund ein Anfall anbahnt, bringen Sie ihn in eine für das Tier gewohnte, sichere Umgebung. Sind sie gerade auf einem Spaziergang, versuchen Sie dem Hund Schutz zu bieten (wegtragen aus Straßennähe).

Meistens legen sich die Hunde von alleine ab, falls dies nicht der Fall sein sollte, versuchen Sie ihn ins „Platz“ zu bringen. Entfernen Sie alle Gegenstände aus der näheren Umgebung, damit sich der Hund beim krampfen nicht verletzen kann. Bleiben Sie bei Ihrem Hund, berühren ihn und reden Sie mit ihm. So weiß der Hund, dass er nicht alleine ist. Achten Sie hierbei auch auf Ihre Sicherheit, denn je nach Anfallsart kann es vorkommen, dass Hunde unbewusst aggressiv werden. Also berühren Sie ihn nicht im Maulbereich!

Ist der Anfall vorüber, lassen Sie den Hund noch einige Minuten liegen, damit er sich orientieren kann und wieder ganz zu sich kommt.

Geben Sie Ihrem Hund nach dem Anfall die Möglichkeit sich zu lösen und Wasser zu sich zunehmen. Mit dem Füttern sollten sie noch einige Zeit warten, da es sein kann, dass der Hund alles auf einmal verschlingt.

Tipp: Führen Sie Kalender und notieren sich jeden Anfall mit Datum, Uhrzeit und Dauer des Krampfes. So hat man einen Überblick, in welchen Abständen die Anfälle kommen, ob sie sich häufen und verschlimmern.


Ist mein Hund durch Epilepsie sehr gefährdet?

Einzelne generalisierte Anfälle führen nicht zum Tod. In Einzelfällen können Nervenzellverluste auftreten, welche unbehandelt zu weiteren Anfällen führen können.

Eine lebensbedrohliche Situation liegt bei einem „Status epilepticus“ vor. In dieser Situation kann der Hund zwischen den Anfällen sein Bewusstsein nicht wiedererlangen oder der Anfall dauert länger als 20 Minuten. Hier ist eine schnelle Intensivbehandlung durch den Tierarzt notwendig um einen massiven Nervenzelluntergang zu verhindern.

Im Allgemeinen können betroffene Tiere genauso eine hohe Lebenserwartung haben, wie gesunde Tiere.


Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Um eine optimale Anfallstherapie zu finden, sollte man den Hund eingehend diagnostisch untersuchen. Die Therapie wird von der Ursache der Anfälle bestimmt.

Bei Anfällen, die primär zerebralen Ursprungs sind, sind Antiepileptika indiziert. Bei der Therapie von Hirnerkrankungen, bei denen epileptische Anfälle neben anderen zentralnervösen Symptomen vorkommen (Hirntumor, Hirnhautentzündung) werden Antiepileptika in die Therapie miteinbezogen. Bei primär extrazerebral ausgelösten Anfällen sind sie dagegen nicht indiziert. Hier ist es wichtig die Ursache der Anfälle, beispielsweise die Ursache der Unterzuckerung zu beheben.

Eine medikamentöse Langzeittherapie heilt die Epilepsie nicht, sondern die Häufigkeit und Schwere der Anfälle wird vermindert.

Hier sind jedoch auf die Nebenwirkungen zu achten, zwar wird eine Anfallsreduktion erzielt, allerdings sind die Hunde in ihrer Lebensqualität deutlich eingeschränkter. Diese Therapie ist eher bei sehr alten Tieren zu empfehlen.

Auf eine medikamentöse Therapie kann grundsätzlich verzichtet werden, wenn der Hund 4-6 leichte Anfälle pro Jahr erleidet.

Bitte behalten Sie auch im Hinterkopf, dass Medikamente immer Spuren in den Entgiftungsorganen hinterlassen und es dann zu weiteren Problemen, wie Fell- und Hautproblemen, kommen kann.


Wie kann man den Hund auf natürliche Weise unterstützen?

Die natürliche Alternative zur medikamentösen Langzeittherapie ist eine Entgiftung und Umstellung auf eine artgerechte, gesunde und ausgewogene Ernährung (Barfen).

Durch die Entgiftung werden Schad- und Schlackestoffe, die sich über die Jahre durch Medikamente und synthetisiertes Futter gesammelt haben, abtransportiert. Leber und Niere werden entgiftet und die Darmflora wieder natürlich aufgebaut.

Die gesündeste und artgerechteste Ernährung des Hundes ist das Barfen (Rohfleischfütterung).

Um den Mineralhaushalt optimal zu decken empfiehlt sich die Fütterung eines natürlichen Mineralfutters, welches frei von synthetischen Zusatzstoffen ist.

Bitte verzichten Sie zukünftig auf die Fütterung von Kohlenhydraten, Getreide aller Art, Trockenfutter oder Futter mit synthetischen Zusätzen. Als Leckerli verwenden Sie nur luftgetrocknete Fleisch- bzw. Fischstücke.

Auch haben sich kaltgepresste Öle besonders bewährt, wie z.B. Nachtkerzen, oder Arganöl.

Gern können Sie auch das Immunsystem mit Propolis unterstützen und den Zellstoffwechsel mit einem passenden natürlichen Nahrungsergänzungsmittel.

Trotz der Entgiftung kann es noch zu einem epileptischen Anfall kommen, allerdings werden diese von der Dauer und Schwere vermindert.

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