Der Hund ist ein Haus- bzw. Nutztier. Der Hund stammt vom Wolf ab. Wann es die erste Domestikation oder Domestizierung (ist ein innerartlicher Veränderungprozess von Wildtieren, die sich durch den Menschen über Generationen hinweg von der Wildform genetisch isoliert gehalten werden, damit ein Zusammenleben mit dem Menschen bzw. die Nutzung ermöglicht wird) ist bis heute ungeklärt.
Mit der Zeit haben sich unterschiedliche Hunderassen (angepasst an die Umwelt- und Lebensbedingungen) herausgebildet. Der Mensch hat es verstanden, den Hund für unterschiedliche Aufgaben durch Züchtung und entsprechende Hunderziehung zu nutzen.
Vornehmlich nach ihrem Verwendungszweck werden folgende Hundetypen unterschieden:
- Hirtenhunde (wie die Sennenhunde), die den Hirten bei der Arbeit halfen, darunter spezialisierte Hütehunde (beispielsweise Altdeutsche Hütehunde, Collie, Border Collie), Treibhunde (beispielsweise Appenzeller Sennenhund) und Herdenschutzhunde (beispielsweise Kuvasz)
- Hofhunde (beispielsweise Hovawart) und Wachhunde (beispielsweise Deutscher Spitz)
- Stallhunde (beispielsweise Pinscher und Schnauzer)
- Gesellschaftshunde (beispielsweise Havaneser, Papillon) und Begleithunde
- hoch spezialisierte Jagdhunde für unterschiedliche Aspekte der Jagd darunter Schweißhunde, Stöberhunde, Saupacker, Vorstehhunde, Retriever, Erdhunde, Bracken sowie Laufhunde, die in der Meute jagen, wie der Beagle
- Windhunde wie der Azawakh
Die moderne Zucht von Hunden als Rassehundezucht ist verglichen mit dem Zeitraum der Domestizierung der Hunde extrem jung. Sie begann erst Mitte des 19. Jahrhunderts mit der zunehmenden Industrialisierung, hat ihren Ausgangspunkt in den höchstentwickelten Industrieländern und hängt zusammen mit den Erkenntnissen über die Gesetze der Vererbung. Erst dort begann eine systematische Zucht mit dem Ziel, bestimmte äußere Merkmale zu erreichen und es wurden einheitliche Rassen gezüchtet. Die Zucht wurde in Zuchtbüchern und Ahnentafeln dokumentiert.
Körpertemperatur
37,5 – 39,0 °C, Welpen bis 39,5°C.
Atemfrequenz
Atemfrequenz in Ruhephase liegt bei 10 – 30 Atemzügen pro Minute.
Pulsfrequenz in Ruhephase liegt bei 70 – 160 Pulsschlägen pro Minute.
Kleine Rassen liegen im oberen Bereich und große Rassen liegen im unteren Bereich.
Wasserverbrauch
liegt bei 20 bis 70 ml pro kg Körpergewicht, ist abhängig von der Leistung und der Temperatur (kann dann auch bei 100 ml liegen).
Fortpflanzung
Der Eintritt der Geschlechtsreife wird beim weiblichen Hund durch die erste Läufigkeit gekennzeichnet, die im Alter von 7 bis 14 Monaten auftritt. Rüden erlangen ihre Zeugungsfähigkeit in etwa dem gleichen Alter. Kleinere Hunde werden im Allgemeinen früher geschlechtsreif als Hunde großer Rassen.
Hunde unterliegen einer ausgeprägten, etwa halbjährlichen Brunstperiodik. Mit einem durchschnittlichen Läufigkeitsintervall von 5 bis 7 Monaten zählen sie zu den saisonal diöstrischen Tieren.
Die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer der Hündin beläuft sich auf 63 bis 65 Tage, die Anzahl der Welpen pro Wurf schwankt etwa zwischen 3 und 12 Tieren.
Lebenserwartung
Grundsätzlich werden kleine Hunde älter als große. So können Rassen wie der Dackel ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen, in Ausnahmefällen gar 20 Jahre. Größere, schwere Rassen, wie etwa die Deutsche Dogge werden kaum älter als 9 Jahre.
Genetische Defekte
Bei allen Hunderassen und Mischlingen ist die Gefahr genetischer Defekte gegeben. Diese werden besonders durch die ständige Einkreuzung des gleichen Genmaterials begünstigt. Bekannt sind hier beispielsweise Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogengelenksdysplasie (ED), Brachyzephalie (Kurzköpfigkeit/Rundköpfigkeit), Brachyurie (angeborene Verkürzung der Rute), Dackellähme oder der Merle-Faktor (Farbvariationen des Felles bei Hunden) und andere Letalfaktoren.
Die Gelenkveränderungen sind hauptsächlich auf das willkürlich definierte Schönheitsideal im Bezug auf den Körperbau (zum Beispiel den schräg abfallenden Rücken des Schäferhundes oder den überlangen Rücken des Dackels) zurückzuführen. Folgen derartiger Gendefekte können von Schmerzen bei der Bewegung bis hin zu völliger Lähmung führen. Ein weiterer durch Zucht entstandener Defekt am Knochengerüst ist das Wobbler-Syndrom. Dies tritt vor allem bei langhalsigen Rassen wie dem Dobermann und der Deutschen Dogge auf und bezeichnet mindestens einen deformierten Halswirbel (meistens C7). Der deformierte Wirbel ist instabil. Dies kann im schlimmsten Fall zur Verengung des Rückenmarkkanals führen und dadurch zur Lähmung der Vorderbeine.